Benefizspiel Jülich 1910/97 gegen Alemannia Aachen

"Wenn Jülich erst 4 : 0 in Führung in geht…"
Von Dorothée Schenk [01.07.2014, 17.11 Uhr]

Hoffen auf gutes Wetter und viele Fans: Zehner-Chef Michael Lingnau, Alemannia-Geschäftsführer Alexander Mronz, Claus Nürnberg, Geschf. Jülich 1910/97, Trainer Michael Hermanns, Robert Musiol und Sportl. Leiter Peter Kosprd.

Hoffen auf gutes Wetter und viele Fans: Zehner-Chef Michael Lingnau, Alemannia-Geschäftsführer Alexander Mronz, Claus Nürnberg, Geschf. Jülich 1910/97, Trainer Michael Hermanns, Robert Musiol und Sportl. Leiter Peter Kosprd.

„Ich rufe in unserem kleinen Jülich das Spiel des Jahres aus“, erklärte vollmundig der Vorsitzende des SC Jülich 1910/97, Michael Lingnau: Anzukündigen hatte der Zehner-Chef das Benefizspiel, das die Alemannia Aachen – deren Geschäftsführer Alexander Mronz eigens aus der Kaiser- in die Herzogstadt gekommen war – gegen eine Stadtauswahl aus Jülich am Mittwoch, 9. Juli, im Karl-Knipprath-Stadion austrägt. Der Erlös kommt der Jugendarbeit des SC Jülich 10/97 zugute.

Zehner-Urgestein Peter Kosprd hat ein Elefantengedächtnis: Vor acht Jahren zur WM, so rechnete er vor, hatte die Alemannia Aachen versprochen, ein Benefizspiel auf Jülicher Rasen zu bestreiten. Damals sei es buchstäblich ins Wasser gefallen und seither nicht mehr aufgegriffen worden. Er sei froh, dass der neue Vorstand um Alexander Mronz diese Zusage nun einlöse.

Kosprd, der zu diesem Ereignis in der ersten Halbzeit selbst ans Leder tritt, kündigte eine Stadtauswahl Jülichs an, die „Verbandsliga-Format“ hätte. Schon im Wortgefecht durchaus angriffslustig zeigte sich der Mann, der mit der Rücknummer 10 mit seinen „Zehnern“ 1969 die Deutsche Amateurmeisterschaft nach Jülich brachte. „Für mich gab es immer nur Siege“, grinste Kosprd verschmitzt und offenkundig willens, es den Aachener Profis so schwer wie möglich zu machen. Seine Spieler seien alle schon ganz heiß auf das Spiel – auch wenn die Jülicher erst drei Tage vor dem Kräftemessen mit den Trainingsvorbereitungen beginnen könnten. „Aber dann sind wir noch ganz frisch und wenn Jülich erst 4 : 0 in Führung in geht…“, legte der „Trainerspieler“ noch einen nach.

Damit war schon klar, dass es vor allem um den Spaß bei diesem Vereins-Duell der Insolvenz-Bewältiger geht, denn "Demut" waren Worte, die sowohl Peter Kosprd als auch Alexander Mronz bewusst in den Mund nahmen. Das gelte sowohl sportlich als auch im Hinblick auf das Image. "Fußball muss wieder bodenständig werden", betonte der 67-jährige Kosprd.

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Die zweite Halbzeit bestreitet die neuformierte 1. Seniorenmannschaft unter Leitung des neuen Spielertrainers Michael Hermanns. „Es ist natürlich ein Highlight im ersten Spiel gleich gegen eine Super-Mannschaft anzutreten“, zeigt sich der Zehner-Neuling durchaus respektvoll angesichts des anspruchsvollen Gegners.

Viele Parallelen sieht der Zehner-Chef Lingnau zwischen Gastgebern und der Gästen: Beide hätten die Insolvenz überstanden, nicht zuletzt wegen der Fans und den Fußballemotionen, die eine große Rolle spielten. „Beide Vereine erwecken wieder Selbstbewusstsein.“

„Wir hoffen auf gutes Wetter, um ein kleines Fußballfest zu feiern.“ Einige 100 Zuschauer erwarten die Zehner-Organisatoren schon – trotz Ferienbeginn. Schließlich werden auch die Kinder und Jugendlichen des Feriencamps die Gelegenheit nutzen, nach dem Tagestraining die Profis bei der Arbeit zu beobachten – inklusive Eltern. Besonderes Schmankerl: Alle Fußballfans bis einschließlich 12 Jahre haben freien Eintritt. Für alle Älteren kosten die Tickets für 5 Euro im Vorverkauf im Vereinslokal der Zehner im Karl-Knipprath-Stadion, der Eisdiele Panciera und Buchhandlung Fischer in der Kölnstraße in Jülich sowie im Fanshop der Alemannia Aachen am Tivoli. An der Abendkasse werden 6 Euro pro Karte fällig.

Übrigens: Natürlich ist laut Lingnau bewusst darauf geachtet worden, dass die deutsche Nationalmannschaft nicht in Konkurrenz spiele. Für die WM-Faszinierten wird trotzdem eine Schaltung via Bildschirm nach Brasilien geboten, damit sie immer auf dem Laufenden sein können.


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