Sicherungsmaßnahme wird rund 30.000 Euro kosten

Jülicher Lehrschwimmbäder laufen leer
Von Dorothée Schenk [28.09.2005, 14.24 Uhr]

Auf dem Trockenen sitzen derzeit die meisten Schüler der fünf Jülicher Grundschulen. Der Schwimmunterricht fällt für jene aus, die über keineBelegung im Jülicher Hallenbad verfügen. Die Lehrschwimmbecken in Welldorf und Koslar sind seit Mitte September geschlossen. Der Grund dafür ist der Tod eines 10-jährigen Mädchens, das sich mit ihren Haaren in der Ansaugöffnung einer Messpumpe verfangen hatte. Sie ertrank. Dieser Vorfall, der sich in Gummersbach zutrug, veranlasste die Bezirksregierung in Köln zu einem Rundschreiben an alle Kommunen. Hierin erging die Aufforderung, die Ansaugöffnungen aller Lehrschwimmbecken zu überprüfen. „Es hat sich leider bei uns herausgestellt, dass in beiden Jülicher Lehrschwimmbädern die DIN-Vorschriften nicht erfüllt sind“, so Gert Marx, Leiter der Schulamtes. Allerdings sei in den vergangenen 30 Jahren nie etwas passiert.
Mit Hochdruck ist das Hochbauamt nun damit beschäftigt, die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen durch „kleinere“ Umbauarbeiten zu realisieren. Marx geht davon aus, dass alle Grundschüler in Jülich noch in diesem Schuljahr wieder „baden gehen“. „Wir haben ein bisschen Glück, dass jetzt 14 Tage Herbstferien sind“, äußert sich der Amtsleiter optimistisch.

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Leo Heuter, im Hochbauamt der Stadt Jülich für das Projekt „Lehrschwimmbecken“ zuständig, rechnet vorsichtig mit nur noch sechswöchiger Schließung. Zu lösen war zunächst das Problem der Fachfirma. Ein Essener Anbieter, der über die notwendigen Kenntnisse in der Schwimmbad-Technik verfügt, ist derzeit durch das vielerorts in NRW herrschende Problem überlastet. „Es gibt durchaus ortsansässige Büros, die diese Technik beherrschen. Wir haben uns für ein Aachener Ingenieur-Büro entschieden“, so Heuter. Geklärt ist auch, dass es sich nach Erkenntnis des Problems um relativ einfache Installationsarbeiten handelt, die rund zwei Wochen in Anspruch nehmen werden. Hierzu müssen die Schwimmbecken vollständig entleert werden. Immerhin 150 000 Liter Wasser fließen dann durch den Abfluss. Voran gehen den Arbeiten aber noch die Ausschreibung und der Gang durch die politischen Gremien.
Die Lehrschwimmbecken, die nach Aussage von begleitenden Elternteilen in einem ziemlich unerfreulichen Zustand sind, werden nach Aussage von Schulamtsleiter Marx bei der Gelegenheit aber nicht saniert. Lediglich die verordneten Sicherheitsmaßnahmen werden ergriffen. Für diese Baumaßnahme muss die Stadt unplanmäßig geschätzte 30 000 Euro aus der Haushaltskasse freimachen.


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