Jülich: Stadtwerke führen Prepaid-Zähler ein
Von Sigrid Baum [19.02.2014, 09.05 Uhr]

So sieht der neue Prepaid-Zähler der Jülicher Stadtwerke aus

So sieht der neue Prepaid-Zähler der Jülicher Stadtwerke aus

Gewohnt sind es die meisten Menschen von der Geld- oder Handykarte: Man zahlt einen bestimmten Betrag im Voraus und lädt seine Karte damit auf. Anschließend kann man das Guthaben nach und nach verbrauchen – und kennt genau den Restbetrag. Exakt diese Art der Vorauszahlung, einen sogenannten „Prepaid-Zähler“, führen die Stadtwerke Jülich GmbH (SWJ) ein. Damit entsprächen die SWJ, so die Pressemitteilung, den aktuell geäußerten Wünschen von Verbraucherzentralen und Beratungsstellen.

Der neue Prepaid-Zähler soll den Kunden helfen, die ganz genau mit ihrem Geld haushalten müssen. Kunden, die sonst bei der Jahresabrechnung häufig Probleme mit Nachzahlungen bekommen.

Die SWJ löst damit ein Problem, das ihre Kunden haben. Aber auch ein eigenes. „Wir wollen Energie verkaufen. Wenn dann aber die Rechnung nicht gezahlt wird, müssen wir - nach dem üblichen Mahnverfahren - den Strom abstellen“, berichtet Dr. Hildegard Hoecker, SWJ-Leiterin der Kundenberatung. „Das ist auch für uns unangenehm und verursacht hohe Kosten. Darum suchen wir immer nach Möglichkeiten, um dies zu vermeiden.“ Die Installation dieses hochmodernen Zählers ist für diese Kunden kostenlos.

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Der Zähler funktioniert mit einer Prepaid-Karte. Diese erhält der Kunde gegen Zahlung einer Kaution im Kundenzentrum der Stadt¬werke Jülich. Er kann eine Bareinzahlung machen oder per EC-Karte bezahlen. Die Karte wird dann direkt von den MitarbeiterInnen der SWJ aufgeladen, der Kunde legt sie zu Hause auf den Zähler und schon fließt der Strom. Die Karte kann während der offiziellen Öffnungszeiten des Kundenzentrums aufgeladen werden.

Und was passiert, wenn das Guthaben außerhalb dieser Zeiten, abends oder an Feiertagen, aufgebraucht ist? „Keiner unserer Kunden, die dieses neue System nutzen, muss am Wochenende oder an Feiertagen im Dunkeln sitzen“, beruhigt Hildegard Hoecker. „Die Geräte sind so eingestellt, dass die Stromlieferung während dieser Zeiten nicht unter-brochen wird.“ Außerdem zeigt der Zähler täglich und stündlich an, wie hoch der aktuelle Verbrauch ist. Damit kann man abschätzen, für welchen Zeitraum das Guthaben voraussichtlich noch reicht.

Durch die Vorauszahlung werden Außenstände vermieden. Denn der Kunde bekommt exakt die Menge Strom, für die er bezahlt hat. „Dass er eine genaue Übersicht über Verbrauch und Restguthaben hat, ist schon ein großer Vorteil für den Kunden“, urteilt Hildegard Hoecker. Das bestätigten kürzlich auch die Schuldnerberatung und der Sozialdienst katholischer Frauen.


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