Kino im KuBa

Von nichtsesshaften Musikern und Aushilfslehrern
Von Redaktion [08.02.2014, 16.46 Uhr]

Was den Musiker so umtreibt erfahren Kinogänger in Jülich am 10. Februar.

Was den Musiker so umtreibt erfahren Kinogänger in Jülich am 10. Februar.

Den Kino-Start in die 7. Kalenderwoche macht im Jülicher Kulturbahnhof der Film "Inside Llewyn Davis". Er entführt die Filmfreunde am Montag, 10. Februar, ins New York des Jahres 1961 und lässt sie ab 20 Uhr Bekanntschaft schließen mit Chaos-Musiker Llewyn Davis.

Was macht ein erfolgloser New Yorker Musiker ohne ein Zuhause? Was passiert, wenn er fast jede Nacht auf einer anderen Couch schläft und dabei mal die Frau eines Freundes schwängert und mal die geliebte Katze eines anderen aussperrt? Und was, wenn er diese Katze dann einfach nicht mehr los wird? Llewyn Davis lebt für die Folkmusik, doch der große Durchbruch lässt auf sich warten. Während sich in den Clubs von Greenwich Village aufstrebende Musiker die Klinke in die Hand geben, pendelt Llewyn zwischen kleinen Gigs und Songaufnahmen. Nacht für Nacht sucht er einen neuen Platz zum Schlafen und landet dann meist bei befreundeten Musikern wie Jim und Jane, mit denen ihn mehr als eine oberflächliche Freundschaft verbindet. Doch Llewyn kann seine Gefühle nur in der Musik und nicht im echten Leben äußern, und so lässt er sich weitertreiben – von New York bis Chicago und wieder zurück, ganz wie die Figuren in den Folksongs.

Mit ihrem neuen Film Inside Llewyn Davis entführen Joel & Ethan Coen („True Grit“) auf einen faszinierend-skurrilen Trip durch die lebhafte Folkszene New Yorks in den frühen 60er Jahren – die Wiege von Musiklegenden wie Bob Dylan und Joni Mitchell. Oscar Isaac („Drive“) brilliert in der Hauptrolle des eigenwilligen Folksängers, dessen Versuche, im Leben und in der Musik Fuß zu fassen, die Verlorenheit einer ganzen Generation spiegeln.

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Pädagogisch wertvoll: Die ungewöhnlichen Methoden des Zeki Müller.

Pädagogisch wertvoll: Die ungewöhnlichen Methoden des Zeki Müller.

Die drei letzten Vorstellungen "Fack Ju Göthe" zeigt das KuBa-Kino am Valentins-Freitag, 14. Februar und zwar um 17, 20 und 22.45 Uhr.

Eigentlich ist die Geschichte ganz banal: Ex-Knacki Zeki Müller will an seine einst vergrabene Beute und stellt fest, dass in seiner Knastzeit die Goethe-Gesamtschule auf dem "Schatz" gebaut worden ist.. Die Lösung: Er heuert als Aushilfslehrer an und untergräbt nicht nur die Schule, sondern auch das Bildungssystem. Mit ausgesprochen alternativ-pädagogischen Methoden bringt er die Chaotenklasse 10b auf Spur und erobert nebenbei das Herz der überkorrekte Referendarin Lisi Schnabelstedt.

Ausgezeichnet ist der Film vom Hauptverband Deutscher Filmtheater mit der "Goldenen Leinwand mit Stern" wegen des besonderen Publikumserfolgs. Verantwortlich ist dafür sicher auch die hochkarätige Besetzung: Neben Katja Riemann in der Rolle der Direktorin ist in der weiblichen Hauptrolle Grimme-Preisträgerin Karoline Herfurth ("Mädchen, Mädchen") zu sehen. Eine Schülerrolle wurde an Max von der Groeben vergeben, der 2013 bei der Verleihung der Goldenen Kamera mit der Lilli Palmer & Curd Jürgens Gedächtniskamera als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet wurde. Von der Groeben verkörpert im Film den Pausenhof-Boss Danger, während Jella Haase die Prolltussi Chantal verkörpert. Haase wurde 2011 mit dem Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin und 2013 beim Studio Hamburg Nachwuchspreis mit dem Günter-Strack-Fernsehpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Reminiszenzen an "Schätzchen, Schätzchen" lässt für die Alt-Recken unter den Kinofreunden Uschi Glas als herrlich "durchgeknallte" Pädagogin aufkommen.


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