Jülicher Standort für Castoren legalisieren
Von tee [29.05.2013, 08.44 Uhr]

Keine Verlängerung über den 30. Juni hinaus hat das Forschungszentrum Jülich (FZJ) für die Lagerung der Castor-Behälter vom Bundesamt für Strahlenschutz bekommen. Der Grund: Es fehlen weitere Nachweise bezüglich der Erdbebensicherheit des Lagers. Dennoch sollen die AVR-Brennelemente nach den Vorstellungen des FZJ auf dem Gelände im Stetternicher Wald bis 2016 bleiben. Im jüngsten Stadtrat stand der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich, Karsten Beneke, den politischen Vertretern Rede und Antwort.

Ein rechtswidriger Zustand werde nicht eintreten, erklärte Karsten Beneke. Zwar sei eine fristgerechte Verlängerung nicht zu erwarten, aber in diesem Fall könne die Aufsichtsbehörde, in diesem Fall das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk, einen Bestimmungsort für die Castoren anordnen. Nach Kenntnis des Forschungszentrums, erklärte Beneke dem Ausschuss, werde das Ministerium von diesem Recht Gebrauch machen. Nach Vorstellungen des Forschungszentrum wird der Bestimmungsort für die Castoren in Jülich bis 30. Juni 2016 sein. „Wir setzen natürlich alles daran, diese Fristverlängerung möglichst bald zu erreichen“, sagte Beneke dem Ausschuss.

Werbung

Was denn möglich bald heiße, wollte Eva-Maria Kolonko-Hintzen (Grüne) wissen – noch 2013 oder erst 2014? Das liege in der Macht der Genehmigungsbehörde, antwortete Beneke. Er gehe aber von einer Entscheidung 2013 aus. Sei denn damit die Entscheidung endgültig, oder stünde man 2016 wieder vor demselben Problem, kam die Frage aus dem Auditorium. Bis Mitte 2016, ließ der Vize-Vorstandsvorsitzende wissen, sollen die Brennelemente wieder in die USA, dem Ursprungsland , zurückgeführt sein.

Siegfried Faust (Die Linke) fragte nach einem Zwischenlager, von dem bereits gesprochen werde. Vorsorglich werde eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen. Sie soll erbringen, ob ein Zwischenlager nach dem „modernsten Stand der Wissenschaft und Technik“ auf dem Campus Jülich errichtet werden könnte. „Das würde ich nicht als Planung bezeichnen“, sagte Beneke. Ob denn ein Zwischenlager innerhalb von drei Jahren errichtete werden könnte, wollte Jürgen Laufs (Grüne) wissen und ob es schon Ergebnisse gebe im Gespräch mit den USA. „Meiner Einschätzung nach“, erklärte Beneke, „ist ein Neubau innerhalb von drei Jahren nicht zu schaffen.“ Dagegen bewertet der FZJ-Vorstand die Gespräche mit den USA derzeit positiv.


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright