Schulübergreifende Projektwoche
Stürmisches Theater in Selgersdorf
Von Redaktion [23.04.2013, 08.40 Uhr]
![]() Intensiv waren Annäherung und Umsetzung des Theaterprojekts "Der Sturm" zwischen der GHS Inden und der Strephanusschule. |
Hand in Hand arbeiteten die Jungen und Mädchen, die das siebte Schuljahr der GHS Inden mit der altersgemischten Schülergruppe der Stephanusschule in der schulübergreifenden Projektwoche: Theater stand im Mittelpunkt.
Im Vorfeld einer schulweiten Projektwoche der Stephanusschule, einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, kontaktierte die Theater-AG unter der Leitung von Ulla Beier und Astrid Bierik Jürgen Rudig, den Schulleiter der Gemeinschaftshauptschule Inden.
Den Impuls zum Gemeinschaftsprojekt gab die Stephanusschule, einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Der Gedanke: Im Theaterspiel und im Bühnenbau liegen vielfältige Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten, die Wege eröffnen, sich seinen Stärken und Vorstellungen entsprechend einzubringen. Auf offene Ohren stießen sie bei der Theater-AG unter der Leitung von Ulla Beier und Astrid Bierik sowie Jürgen Rudig, dem Schulleiter der Gemeinschaftshauptschule Inden.
Natürlich gab es im Vorfeld auch einige Unsicherheiten: Wie würden sich die unterschiedlichen Schüler und auch die Schülerinnen begegnen? Würde es möglich sein, etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen? Würde das gemeinsame Erleben positiv bewertet werden?? Würde sich alle Beteiligten gesehen und akzeptiert fühlen ?
Die Projektgruppe der 28 Schüler und Schülerinnen unter der Mitarbeit von fünf Kollegen und Kolleginnen der Stephanusschule beschäftigte sich mit den Feldern: Szenisches Spiel, Tanz und Theater, Stimme und Gesang, Kulissen- und Maskenbau und Kostüm. Die Schülergruppe probte intensiv an den Szenen und Choreographien und im Miteinander und im Prozess des Ausprobierens entstanden die Konturen des Stückes – einer Interpretation von Shakespeares „Der Sturm“.
Die handwerklichen Arbeiten vollzogen sich parallel in den Werkräumen der Stephanusschule. Große Bühnenbilder, eine Höhlenplastik, ein Boot, Masken und Kostüme für die Prinzessin Miranda und das Monster Caliban wurden gemalt, gebaut und genäht.
Es war beeindruckend, wie sich die Schüler und Schülerinnen aufeinander eingelassen haben, wie Annäherungen stattfanden und Gemeinsamkeiten entdeckt wurden – eine Schülerin beschreibt es mit den Worten: „Ich habe neue Erfahrungen gemacht und Freunde gefunden“. Wie sich der Einzelne im Kontakt mit dem Anderen neu definierte, formuliert ein Schüler so: „Es war ungewöhnlich für mich, aber gut.“
Wie Lernprozesse erfolgten, wie Kreativität und Selbstständigkeit sich Raum verschafften und wie Unterschiedlichkeiten erforscht und hinterfragt wurden, wie ein Schüler für sich resümierte: „Ich habe erfahren können, dass alle Menschen respektiert werden sollen, egal ob mit oder ohne Behinderung“.
Es sei „nur“ eine Momentaufnahme, ein Augenblick, der größer werden kann, wenn er Wiederholung, Begleitung und Bestärkung findet.
Für Juni ist eine weitere Projektwoche in der Stephanusschule geplant, in der das Theaterstück bühnenreif gemacht werden soll. Aber: nicht nur das Ergebnis sollte in Augenschein genommen werden – schon und gerade der Prozess ist einen Blick wert.
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