Summer School der Fachhochschule feiert Jubiläum
Jülich: Begeisterung für Solares im 20. Jahr
Von Arne Schenk [02.09.2005, 12.52 Uhr]
![]() Zum 20-jährigen Jubiläum trafen sich ehemalige und aktuelle Teilnehmer und Referenten der „Summer School Renewable Energy“ am Solar-Institut Jülich. |
Sommer, Sonne, Solarenergie: Während anderswo die Studenten die vorlesungsfreie Zeit genießen, beackern am Solar-Institut Jülich (SIJ) Lernwillige ein zusätzliches Lehrangebot. Und dies bereits seit zwei Jahrzehnten: „20 Jahre machen uns schon stolz“, empfand denn auch Prof. Dr. Michael Stellberg, Prorektor für Lehre und Studium der FH Aachen, am Freitag (26. August) auf der Jubiläumsfeier der „Summer School Renewable Energy“.
Immerhin sei die Sommerschule ein Vorläufer des Solar-Instituts gewesen, betonte SIJ-Geschäftsführer Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt. Das Institut hätte sich von Anfang an auf die Fahne geschrieben, die regenerative Energie als Standbein der zukünftigen Energieversorgung zu fördern und auch das Bewusstsein dafür in die Gesellschaft zu bringen. Dies sei gelungen, was die Entwicklung der zur Anfangszeit belächelten Technologie zur ernst genommenen Wissenschaft bewiese. Mit den anderen regenerativen Energien wie Wasser- und Windkraft oder Biomasse bestritt die Solarenergie im Jahr 2004 elf Prozent des deutschen Strommarktes.
Dabei wurden von den Jubiläums-Referenten und -Rednern die hartnäckigen Bemühungen visionärer Einzelgängern hervor gehoben. Ohne sie wäre das sonnige Unternehmen nicht von einem solchen Erfolg gekrönt worden. Dazu zählt der verstorbene Institutsleiter Prof. Dr. Michael Meliß, aber auch weiterhin unermüdliche „Streiter für die solare Sache“ wie Prof. Dr. Klemens Schwarzer oder der „Vater der TDI-Technik“ Prof. Dr. Günter Elsbett, der bereits vor Jahren mit seinem „Elsbett-Motor“-betriebenen Auto als Referent zur Sommerschule fuhr, um den erstaunten Studenten zu zeigen, dass auch herkömmliches Pflanzenöl perfekt als Treibstoff funktioniert.
Es ginge darum, Szenarien vor zu tragen, um den Studenten zu zeigen, wohin die Reise gehen kann. Festredner Dr. Harry Lehmann, Fachbereichsleiter Umweltplanung und Nachhaltigkeitsstrategien beim Bundesumweltsamt in Dessau, demonstrierte am Beispiel Japans, wie ein Land, das nicht permanent von der Sonne begünstigt wird, mittels regenerativer Energien – Solarenergie, Geothermik, Wasser- und Windkraft – vollständig versorgt werden könne: „Wir haben das Know-how entwickelt, um das Klima- und das Energieproblem zu lösen, und das auch noch bezahlbar.“
In der Summer School kämen die Teilnehmer durch die Referenten aus der Forschung sogar an Forschungsergebnisse, die noch nicht veröffentlicht wurden. Kein Wunder, dass etliche ehemalige Besucher der Schule auch in diesem Sektor landen wie Martin Seißler von der dena (Deutsche Energie-Agentur GmbH) Berlin und Vetriebsingenieur Markus Burghardt von der Enercon Windenergie Aurich, die von ihren Erlebnissen an der Summer School berichteten. Vor allem das Umfeld mit Studenten aus dem ganzen Bundesgebiet und dem Ausland oder das zünftige Campen auf dem Campus hatte es ihnen angetan.
Auch die beiden Organisatorinnen der Summer School, Projektbereichsleiterin Maria Breuer und Projektingenieurin Carola Schneiders, besuchten diese einst. Aber auch zurzeit sind wieder 26 Teilnehmer aus Flensburg, Zittau, Berlin und Altötting, aus Paris und London, Indonesien, Russland und Syrien mit Feuereifer dabei. Denn nicht nur der Wissensdurst wird dort gestillt, auch das Bedürfnis nach sozialen Kontakten. Und so zeigte Maria Breuer ein weiteres erfolgreiches „Produkt“ zweier ehemaliger Summer School-Absolventen: das Foto von deren kleiner Tochter.
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