Jülicher Zeitung: Nur räumliche Verkleinerung ist gewollt
Von Volker Uerlings [21.02.2013, 10.45 Uhr]

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. Manchmal ist die Welt ungerecht. Während die Polizeibeamten in der Dürener Behörde eng zusammenkauern und um jeden Quadratmeter Platz kämpfen, können die Kollegen in Jülich fangen spielen und fast jeder Akte einen eigenen Raum zuweisen – bildlich gesprochen. Kurzum: In der Her­zogstadt ist die Residenz der Ermittler deutlich zu groß. Das hat den Kreis Düren veranlasst, den Mietvertrag zu kündigen. Eine neue Bleibe gibt es indes noch nicht. Die räumliche Verkleinerung gehe auf keinen Fall mit einer personellen Verkleinerung einher, sagte der Behördenchef nach einer Lagebesprechung in Jülich diese Woche – und deutete auch Verbesserungen für Düren an.??

Doppelt so viel Platz ??
Das Raumüberangebot in der zweitgrößten Wache des Kreises habe durchaus hausgemachte Gründe, erklärte Landrat Wolfgang Spelthahn auf Anfrage unserer Zeitung. Im Laufe der Zeit seien Aufgaben weggefallen. So war früher die Autobahnpolizei im Gebäude an der Neusser Straße untergebracht und auch das früher notwendige Personal zur Sicherung des Forschungszentrums (damals noch Kernforschungsanlage). 2400 Quadratmeter stehen laut Spelthahn zur Verfügung, aber nur 1000 brauchen die Ordnungshüter für den heutigen Status Quo.??

„Das ist auf Dauer gegenüber dem Steuerzahler nicht zu verantworten. Es muss also eine Lösung, und deshalb ist der Vertrag auch gekündigt worden“, erklärte er – zum 31. Dezember 2011. Und was kommt danach???

Der Landrat sieht als „primäre Option“ die Bündelung verschiedener Dienststellen unter einem Dach – und zwar zusammen mit der Stadt Jülich. „Das Neue Rathaus ist gealtert, befindet sich in einem energetisch desolaten Zustand und müsste mit Millionen-Aufwand ertüchtigt werden“, sagte Spelthahn, der auch einen möglichen Folgebau ansprach: das Dienstleistungszentrum. Der Stadtrat hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, mit deren Ergebnissen er sich im Mai beschäftigen wird. Aus Sicht der Polizei wäre nicht nur das dann maßgeschneiderte Raumangebot von Vorteil, sondern auch die größere Innenstadtnähe.??

„Wir haben aber hier nicht gekündigt, um zu schikanieren. Da wird ja einiges erzählt. Aber ohne die Kündigung wäre wohl auch nichts passiert. Auf jeden Fall ist eine Verkleinerung der Polizei in Jülich in keiner Weise beabsichtigt“, erklärte Spelthahn.??Wenn die Machbarkeitsstudie zu einem negativen Ergebnis komme oder aber in einem Dienstleistungszentrum der „Mietzins durch die Decke schießt, würden wir uns an diesem Standort hier neu aufstellen können“. Auch an der Neusser Straße sei ein Neubau möglich, in dem neben der Polizei das Studienseminar und eventuell auch das Krankenhaus oder das Amtsgericht unterkommen könnten. Spelthahn: „Da gibt es zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Wir brauchen jetzt aber möglichst schnell belastbare Aussagen.“??

Die Polizeibeamten in Düren können unterdessen nicht auf den großen Wurf hoffen, wohl aber auf Verbesserungen. Der Behördenleiter deutete bauliche Ergänzungen an, da dort „nicht ewig in Provisorien gearbeitet werden kann“.

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