Jülicher Zeitung: Sanierung oder Rathaus-Neubau
Von (hfs.) [21.02.2013, 10.09 Uhr]

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Bekommen die Bürger der Herzogstadt ein neues Rathausgebäude? Diese Überlegungen stehen jedenfalls auch auf einem Erörterungspapier, mit dem sich ein Arbeitsausschuss beschäftigen wird. Nach der letzten Sitzung des Planungs-, Umwelt-und Bauausschusses steht jedenfalls fest, dass Mitglieder aller Parteien und der Verwaltung im kleineren Kreis vorab erörtern, inwieweit ein solches Projekt zu realisieren ist.

Im Vordergrund der Beratungen steht aber das vorgelegte Konzept einer Grundsanierung der beiden jetzigen Verwaltungsgebäude am Schwanenteich. Die Kosten hierfür betragen rund 4,9 Millionen Euro, während ein Neubau nach groben Schätzungen rund 14,6 Millionen Euro kosten würde.

Brandschutz dringlich

Dass das Jülicher Verwaltungsgebäude saniert werden muss, darüber besteht bei den Ratsfraktionen Einigkeit. Nach einem jetzt vorgestellten Sanierungskonzept durch das Architekturbüro Zimmermann sind rund 4,9 Millionen Euro veranschlagt. Auch diese Summe ist keine Überraschung angesichts des erheblichen Bedarfs, der sich auch aus der Erfüllung der neuen Brandschutzbestimmungen ergibt. Doch eine Anbindung zwischen dem jetzigen Verwaltungsgebäude und dem früher als Gesundheitsamt genutzten, jetzt in die Verwaltung inte­grierten Gebäudeteil, verteuert die Sanierung. So sollen Behinderte künftig uneingeschränkt beide Gebäude nutzen können.

Teurer „Treppenturm“

So stellte das Büro eine weitere Planungsvariante vor, die einen „Treppenturm“ zwischen den beiden Gebäudeteilen vorsieht. Dadurch würde nach vorläufigen Berechnungen die Sanierung jedoch um rund 700 000 Euro verteuert. „Aber auf der anderen Seite könnten wir alleine rund 270 000 Euro sparen, die zum Teil durch Brandschutzmaßnahmen anfallen“, so Beigeordneter Martin Schulz, der von der Idee des Verbindungsturms begeistert ist.

Das galt in der anschließenden Diskussion für alle Fraktionen, wobei die Meinungen zwischen der einfachen – ein verglastes Treppenhaus – über die stilistisch herausgehobene Konstruktion bis hin zum geschwungenen Dachkubus auseinander gingen.

Die Neubau-Debatte hatte der CDU-Stadtverordnete Jan Schayen ins Rollen gebracht. Für ihn stellt sich die Frage, ob es angesichts der Sanierung nicht besser wäre, über einen kompletten Neubau nachzudenken. „Dann hätte man ein Gebäude auf dem neuesten Stand, denn auch nach einer Sanierung haben wir keinen Wärmeschutz, haben wir ein altes Dach“, gab er zu bedenken. Sein Vorschlag, das jetzige Rathaus-Grundstück auf dem Immobilienmarkt zu veräußern, erachtete Schulz als sehr schwierig.

Neubau für 15 Millionen

Da die Neubaudiskussion vom Architekturbüro bereits „erahnt“ worden war, hatte das auch gleich zwei passende Zahlen zur Hand: Der Abriss des „Neuen Rathauses“ würde rund 590 000 Euro kosten, ein Neubau käme auf die Summe von 14,6 Millionen Euro – ohne Grundstück, und auch der Erlös aus dem Grundstücksverkauf am jetzigen Standort ist nicht eingerechnet.

Um die bestmögliche Lösung zu finden, wird auf einstimmigen Beschluss ein Arbeitsausschuss eingerichtet, der eine abschließende Empfehlung für den Ausschuss vorbereiten soll, ehe weitere Beratungen oder sogar Beschlüsse im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Stadtrat folgen. (hfs.)

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