Prostanten 175 Jahre im Kirchenkreis Jülich vereint
Von ars [09.11.2012, 13.48 Uhr]

Die Nächstenliebe als tätiges Handeln gegenüber den Benachteiligten einer Gesellschaft zeichnet das christliche Miteinander seit jeher aus. Was für die Katholiken die Caritas ist, nennen die evangelischen Gläubigen die Diakonie. Kein Wunder, dass diese Eigenschaft ein zentrales Thema in der 175-Jahrfeier des evangelischen Kirchenkreises Jülich darstellte.

„Wir sind schwach. Gott bedient sich unserer Schwachheit, dass wir zu seinem Werkzeug werden, uns mit Blick auf die Schwachen gegenseitig befruchten und Mut schenken“, betonte der Dürener Regionaldekan Hans-Otto von Danwitz, als er gemeinsam mit seinem Heinsberger Kollegen Gottfried Maria Graaff Glückwünsche an die Schwesterkirche beim Festempfang überbrachte.

Da die Jülicher Christuskirche für den Andrang sicher zu klein gewesen wäre, hielt der Kirchenkreis die Feier im nahe gelegenen Pädagogischen Zentrum der Zitadelle am 31. Oktober, dem Reformationsfest, ab. Hier fand zudem ein Vierteljahrhundert früher die 150-Jahr-Feier des Kirchenkreises, zu dem 19 Gemeinden mit mehr als 85.000 Gemeindemitgliedern gehören, statt.

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„Kirche ist mehr, Kirche sind wir, mit den Gaben, die Gott uns geschenkt hat“, unterstrich Superintendent Jens Sannig während des Gottesdienstes, ehe er seine Predigt zu Galater 5, 1-6 fortsetzte. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Diesem Satz kann man sich nicht entziehen.“ Es sei, als ob Himmel und Hölle sich berührten. Dabei erinnerte er an die Aufgabe der Christen, sich für die Schwachen in der Welt einzusetzen.

Davon ausgehend, dass mit Ausnahme der bekennenden Kirche und ihrer Barmer Theologischen Erklärung 1934 die evangelische Kirche eher zu den Nazi-Pogromen nach 1938 geschwiegen hätten, forderte er eindringlich dazu auf, Stellung zu beziehen. Unter anderem spielte er in diesem Zusammenhang auf die Kinderarbeit in Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste und in den Fabriken Chinas an. Predigen alleine nütze nichts.

Daher bilden zwei Schwerpunkte der begleitenden Ausstellung „175 Jahre Kirchenkreis Jülich“ auch „Kirche angesichts der Herausforderungen des Dritten Reiches“ und „Kirche heute angesichts der Herausforderungen der Globalisierung“. Ein Zeichen setzt hier die starke Unterstützung für die marokkanischen Partnerkirche „Eglise Evangelique au Maroc“ (EEAM), deren Präses Pfarrer Samuel Amedro den Festgottesdienst in der Zitadelle Jülich mitgestaltete.

Die Wanderausstellung lässt sich zudem von den Gemeinden buchen. Ansprechpartner ist Johannes de Kleine, Tel. 02451/4096577, Email presse@kkrjuelich.de


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