"Augenblick mal…" im Jülicher Krankenhaus
Von Kaya Erdem [10.09.2012, 18.56 Uhr]

Der "gemeine Jülicher" kennt die Journalistin mit den signalleuchtenden Haaren nur mit Kamera - aber auch außerhalb ihres Dienstes für den Super Sonntag ist Gisa Stein meist objektiv. Die Ergebnisse zeigt sie bis Jahresende im Jülicher St. Elisabeth Krankenhaus.

Dirk Offermann (Kfm. Direktor) freut sich über die Bildervielfalt von Gisa Stein. Foto: Erdem

Dirk Offermann (Kfm. Direktor) freut sich über die Bildervielfalt von Gisa Stein. Foto: Erdem

Die ausgestellten Fotos von Gisa Stein, die beruflich als Journalistin und privat mit der Kamera unterwegs ist, entstanden meist in den Urlauben gemeinsam oder abwechselnd mit ihrem Ehemann Max an der Ostsee, vor allem auf der Lieblingsinsel Usedom, aber auch an der Mosel, in Berlin, in den einstigen Heimatstädten Wittenberg und Güstrow und seit einigen Jahren auch in Amerika - von New York über die Outer Banks bis zum Mississippi. Anschließend werden die schönsten Motive ausgewählt und mit passenden Sprüchen und Aphorismen versehen. Besonders diese Tätigkeit liebt Gisa Stein: „Geniale Gedanken auf den Punkt gebracht, wozu ich tausend Worte bräuchte. Zusammen mit den Fotos entsteht da oft ein Aha-Effekt für den Betrachter und Leser.“

Ganz selten weiß sie schon beim Betätigen des Auslösers, dass das bestimmt ein „Postkartenmotiv“ war, denn meistens sind es die kleinen Momente und spontanen Schnappschüsse, die es letztlich auf Kalender und Postkarten schaffen, so Gisa Stein. Bestes Beispiel ist ihr Lieblingsmotiv: die roten Schuhe. Eigentlich war es nur ein Test, ob die neue Kamera funktioniert. Da standen die Schuhe einfach als nächstliegendes bzw. -stehendes Objekt und sind mit der eingefangenen Sonne im Leder ein echter Hingucker und eine der meistgekauften Postkarten geworden.

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Die Idee mit dem Fotokalender entstand im Jahr 2000: Aus dem Kanada-Urlaub brachte sie unzählige Fotomotive mit und der erste Kalender entstand, zunächst als Weihnachtsgeschenk für die in ganz Deutschland verstreute Familie. Diese bestellte jedoch im Folgejahr Nachschub. Seitdem bekommen Jahr für Jahr immer Menschen den Kalender mit Fotografien. 100 Motive sind nun im St. Elisabeth-Krankenhaus zu sehen, die sowohl als Postkarte als auch für einen Kalender zu erwerben sind. Gisa Stein freut sich sehr über die Ausstellung: „Das Jülicher Krankenhaus kenne ich sowohl als Patientin, als Patienten-Besucherin und natürlich auch als Journalistin bei vielen Presseterminen. Ich freue mich, dass ich jetzt mal nicht mit schmerzendem Bauch oder lädierten Zehen und Halswirbel vorstellig werden muss, sondern meine Fotos vorstellen darf; dass es jetzt also auch eine Verbindung gibt, die mit Medizin so gar nichts zu tun hat. Wobei wiederum so mancher Spruch und so manches Foto durchaus dem Genesungsprozess der Patienten oder der Entspannung des Krankenhauspersonals förderlich sein könnte.“

„Wir wollen unsere Patienten nicht nur aus medizinischer und pflegerischer Sicht optimal versorgen, sondern auch ein anregendes Umfeld schaffen, das den Gesundungsprozess unterstützt“, so Dirk Offermann, kaufmännischer Direktor des St. Elisabeth-Krankenhauses. „Die Bilder im Künstlergang sollen die Patienten und die Mitarbeiter sowie die Besucher erfreuen und zum Anschauen und Verweilen anregen.“

Im Künstlergang des Jülicher Krankenhauses gibt es regelmäßig wechselnde Ausstellungen, die alle Betrachter inspirieren sollen. Gerne können sie dort inne halten und sich zum Schauen, Entdecken, Nachdenken und Träumen verleiten lassen. Ziel von Kunst im Krankenhaus ist es, den Heilungsprozess zu unterstützen, denn sie kann die Aufmerksamkeit der Patienten erregen und sie von der Krankenhausatmosphäre ablenken, Hoffnung oder Geborgenheit vermitteln, erfreuen oder trösten.


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