AVR-Brennelementkugeln von Jülich in die USA?
Von Redaktion [10.07.2012, 14.36 Uhr]

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Landesregierung NRW und das Forschungszentrum Jülich prüfen derzeit gemeinsam mit dem amerikanischen Departement of Energy (DOE) die Option, die Brennelemente aus dem stillgelegten AVR-Versuchsreaktor in Jülich in das Herkunftsland des Kernbrennstoffs, die USA, zurücktransportiert werden kann.

"Erste Gespräche dazu sind positiv verlaufen. Das war ein gutes Stück Arbeit", berichtet Thomas Rachel, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Düren. Bundesregierung und Landesregierung unterstützten diese Gespräche, zumal die auch in diesem Falle notwendigen Transporte nicht mehr die weitere Zwischenlagerung in Deutschland zum Ziel hätten, sondern zur dauerhaften Verwahrung der Brennstoffe im Herkunftsland USA führen würden.

Das amerikanische DOE hat sich grundsätzlich offen dafür gezeigt, die AVR-Brennelemente aus Jülich zu übernehmen. Diese Bereitschaft basiere darauf, dass die USA eine aktive Non-Proliferationspolitik betreibe.

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Die USA seien bestrebt, für Forschungszwecke zur Verfügung gestellten Kernbrennstoff aus anderen Ländern in die USA zurückzuführen, um jegliche Gefahr der weiteren Verbreitung dauerhaft zu vermeiden.

Der in Jülich verwendete Kernbrennstoff stammt aus den USA. Dieser würde nach der Rückführung endgültig und vollständig dort bleiben. Zur Erhärtung dieser Option sind jedoch noch weitere Gespräche zu offenen Punkten mit den USA sowie die Klärung technischer Fragen erforderlich. Dies wird erst einmal ein längerer Prozess sein.

"Ich bin froh darüber, dass sowohl die Bundesregierung als auch die NRW-Landesregierung die Option ausdrücklich begrüßen, die Brennelementekugeln aus Jülich in das Herkunftsland des Kernbrennstoffs, den USA, zurückzuführen. Das ist eine gute Weichenstellung", so Rachel weiter.

Wenn es gelänge, in den anstehenden Verhandlungen alle noch offenen Fragen zu klären, könnte damit ein endgültiger Verbleib in den USA erreicht werden. Dann wären wohl viele Probleme vom Tisch – beispielsweise Transporte in deutsche Zwischenlager und Endlager oder der Bau eines neuen Zwischenlagers in Jülich.


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