Erweiterung soll bald abgeschlossen sein

Patenschaft für Jülichs Bahnsteig 2
Von Arne Schenk [19.08.2005, 12.05 Uhr]

Bald werden auf dem Jülicher Bahnhof die Baufahrzeuge der Rurtalbahn Platz machen.

Bald werden auf dem Jülicher Bahnhof die Baufahrzeuge der Rurtalbahn Platz machen.

Die Arbeiten an dem zweiten Bahnsteig gehen zügig voran und werden wohl vor Ende der Sommerferien abgeschlossen sein. Doch wie kann die Rurtalbahn GmbH dafür sorgen, dass auch nach Fertigstellung der Steig in Ordnung gehalten wird?

Die Instandhaltung wäre sehr aufwändig und würde hohe Kosten verursachen. Deshalb ist die Rurtalbahn auf die Idee gekommen, Patenschaften für die Bahnsteige zu verleihen. So ist es bereits Brauch in Tetz, Selgersdorf und auf dem Bahnsteig 1 in Jülich, von der Strecke in den Südkreis einmal abgesehen. „Die Paten sind zumeist Privatpersonen, bis auf Selgersdorf, die von einer Jugendgruppe betreut wird“, gibt Marita Larue von der Abteilung Planung der Rurtalbahn Auskunft.

Den Kontakt zur Rurtalbahn stellte Paul Kurth her, der die Jugendgruppe St. Stephanus der Pfarrgemeinde Selgersdorf leitet. „Frau Larue ist zu uns rausgekommen. Sie war ganz angetan davon, dass die Mädels und Jungs von sich aus Verantwortung übernehmen wollen“, erinnert sich Kurth. Dies sei ein guter Hinweis für andere Jugendliche, dass sie besser Acht geben.
Alle vier bis sechs Wochen kümmern sich die Jugendlichen darum, dass der Bahnsteig in Ordnung gehalten wird. Sie räumen Abfall weg und sorgen dafür, dass der Wildwuchs durch die Ritzen zwischen den Steinen in seine Schranken gewiesen wird. Auch werden Zäune repariert und neu aufgesetzt und einmal im Jahr gestrichen.

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Rund 30 Jugendliche wollen dafür sorgen, dass die neue Anlage in gutem Zustand bleibt.

Rund 30 Jugendliche wollen dafür sorgen, dass die neue Anlage in gutem Zustand bleibt.

Eine große Aufräumaktion im weiteren Umfeld unternimmt die Gruppe zudem ab und an: „Wo Zeitgenossen sich ihrer Sachen in den Gräben entledigt haben“, erzählt Paul Kurth. Gefunden haben sie Bierflaschen, Zigarettenschachteln, Pizzakartons oder auch ein alter Regenschirm.

25 bis 30 Leute stark ist die Gruppe, wenn alle da seien. Regelmäßig treffen sich immerhin 16 bis 18 Jugendlichen im Jugendheim. Der Altersschnitt liegt zwischen 14 und 20 Jahren. Im November 2001 hat die Gruppe die Patenschaft übernommen, ist also im vierten Jahr. Und die Jugendlichen seien völlig eifrig bei der Sachen, bekräftigt Kurth.

„Wer das möchte, mit dem unterhalten wir uns“, bestätigt Ewald Pohé, Leiter der Abteilung Infrastruktur-Betrieb. Wer eine Patenschaft übernimmt, schaut danach, ob alles auf dem Bahnsteig in Ordnung ist und verrichtet wie gesagt kleinere Arbeiten. „Bei größeren Schäden werden wir angerufen“, erklärt Pohé, „wir beseitigen diese dann.“ Als Lohn winkt die Unterstützung der Rurtalbahn, zumeist in Form einer Fahrkarte, mit der der Pate ein Jahr lang auf der Strecke der Rurtalbahn umsonst fahren kann.


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