Dreimal KuBa-Kino in der Karwoche

Jülich: Glückliche Füße, ein Alptraum und Pieter Brueghel
Von Redaktion [29.03.2012, 15.35 Uhr]

Pinguine haben schon zum zweiten Mal "glückliche Füße"

Pinguine haben schon zum zweiten Mal "glückliche Füße"

Dreimal "Film ab" heißt es in der Karwoche im Jülicher Kulturbahnhof: Den Anfang machen "Happy Feet", das Kinderkinovergnügen mit Pinguinen am Montag, 2. April, um 17 Uhr. In Teil 2 des australischen Animierfilms hat Mumble, der Meister des Stepptanzes, hat ein Problem: Sein winziger Sohn Erik leidet unter Choreophobie. Weil er nicht tanzen will, reißt er aus und begegnet Sven dem Großen - einem Pinguin, der fliegen kann. Mit diesem neuen charismatischen Vorbild kann Mumble natürlich nicht konkurrieren.

Doch es kommt noch schlimmer, als die Welt durch ungeahnte Kräfte aus den Angeln gehoben wird. Erik erlebt, welchen Mut sein Vater aufbringen kann: Um die Dinge wieder zurechtzurücken, vereint Mumble die Völker der Pinguine und jede Menge anderer fabelhafter Wesen - vom winzigen Krill bis zum gigantischen Seeelefanten.

Das Sequel zum Oscar-preisgekrönten Animations-Superhit "Happy Feet" entführt die Zuschauer erneut in die grandiose Landschaft der Antarktis. "Happy Feet 2" wird von George Miller inszeniert, der als Schöpfer des ersten Films den Oscar gewann.

Wenn Mumble meinte, einen Alptraum zu haben ist das nichts gegen jenen von Isabelle Huppert in "Mein liebster Alptraum", der um 20 Uhr über die Leinwand flimmert.

In der belgisch-französischen Kommödien lebt "sie" lebt mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in einem schicken Appartement gegenüber vom Jardin du Luxembourg, dem früher königlichen, heute staatlichen Schlosspark. "Er" lebt alleine mit seinem Sohn in einem Lieferwagen. "Sie" ist eine renommierte Galeristin, Chefin einer angesehenen Sammlung moderner Kunst. "Er" lebt von Gelegenheitsarbeiten und der Wohlfahrt.

"Sie" hat sieben Jahre lang an der Universität studiert. "Er" ist fast sieben Jahre lang hinter Gittern gesessen. Sie steht mit dem Kultusministerium auf du und du. Er ist jedem alkoholischen Getränk zugeneigt, dessen er habhaft werden kann. "Sie" genießt intellektuelle Debatten. "Er" liebt gelegentlichen Sex mit vollbusigen Bettgenossinnen. Sie leben in zwei verschieden Welten und können den Anblick des jeweils anderen nicht ertragen.

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Ein Film wie ein Gemälde: "Die Mühle & das Kreuz"

Ein Film wie ein Gemälde: "Die Mühle & das Kreuz"

Sie hätten sich eigentlich nie treffen sollen, aber sie haben beide heranwachsende Söhne, die trotz unterschiedlichster Herkunft die besten Freunde sind. Und schließlich werden sie auch verstehen, warum ...

Drei der bekanntesten und beliebtesten französischen Schauspieler - Isabelle Huppert ("Geheime Staatsaffären"), Benoît Poelvoorde ("Nichts zu verzollen") und André Dussollier ("Kein Sterbenswort") - hat die ehemalige Tänzerin und Schauspielerin Anne Fontaine zu diesem Zweck vor der Kamera versammelt. Geistreich, humorvoll, schlagfertig und hintersinnig liefern sie sich etwas andere Szenen einer Ehe - und das mit höchst überraschendem Ausgang.

Malerisch geht es am Dienstagmorgen im Kulturbahnhof zu: In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich wird um 9.30 Uhr als "Frühstücksfilm" "Die Mühle & das Kreuz" gezeigt. Im Mittelpunkt steht der niederländische Maler Pieter Brueghel und sein Gemälde der "Kreuzlegung Christi". In der Hauptrolle - mal ganz anders Rutger Hauer.

Im Jahr 1564 erhält Pieter Bruegel (Rutger Hauer) von dem reichen Antwerpener Kaufmann und Kunstsammler Nicolas Jonghelinck (Michael York) den Auftrag, die Kreuztragung Christi zu malen. Er nimmt den Auftrag an, doch will er nicht eine weitere von unzähligen Versionen der Passionsgeschichte liefern, sondern etwas Besonderes schaffen: Ein Bild, das eine Vielzahl von Geschichten erzählt, und das groß genug ist, hunderte von Menschen aufzunehmen. Aber vor allem soll die Kreuzigungsgeschichte nicht im Heiligen Land, sondern in seiner flämischen Heimat spielen.

Also geht Bruegel zu den Menschen auf den Höfen, Feldern und Märkten, um nach diesen Geschichten in einem Land zu suchen, das unter spanischer Herrschaft steht, und in dem die Inquisitoren erbarmungslos wüten. Er hält alles in seinen Skizzen fest und beginnt auf diese Weise, die Schicksale von unzähligen Menschen virtuos miteinander zu verflechten ...

"Die Mühle & das Kreuz" ist eine intelligente und betörend schöne Adaption des weltberühmten Gemäldes "Die Kreuztragung Christi", der es im buchstäblichen Sinne gelingt, das Bild zum Leben zu erwecken und uns seine komplexe Bildsprache und versteckten Bedeutungen zu enthüllen. Von den großartigen Hauptdarstellern Charlotte Rampling, Rutger Hauer und Michael York getragen, wirkt jede einzelne Szene mit seiner detailgenauen Ausstattung und kunstvollen Komposition aus Licht und Farbe wie ein weiteres von Bruegel geschaffenes Gemälde. Ein Filmkunstwerk.


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