Zum vierten Mal öffneten die Gotteshäuser bis 24 Uhr
Wie riecht „Kirche“ in Jülich?
Von tee [22.09.2010, 10.42 Uhr]
![]() Mit viel Spaß nahmen den Sinnesparcours - hier am Geruchsglas – in der Propsteikirche Kinder in der Nacht der offenen Kirche wahr. |
Feierlich war es den Besuchern in den Gotteshäusern der Jülicher Innenstadt nicht immer zumute. Eher fröhlich, stimmungsvoll oder nachdenklich präsentierten sie sich zur 4. Nacht der offenen Kirchen zum Thema „Das Leben feiern“.
Während zur musikalischen Darbietungen in der Christuskirche an der Düsseldorfer Straße und der Rochuskirche im Heckfeld mit einem begeisterten Publikum die Bank- und Stuhlreihen dicht besetzt waren, gab es an diesem Abend in der Hauptpfarre gar keine Reihen, wohin sich der Kirchenbesucher hätte setzen können. Mit Folie abgehängt war der Weg durchs Portal der Propsteikirche und fordert schon deutlich auf, sich „einzulassen“.
Der Weg ins Innere war durch die Erforschung des Äußeren bestimmt – und das sprach an. Vor allem auch viele junge Menschen, Kinder und Jugendliche, nutzten die Chance, sinnliche Erfahrungen mit der Kirche zu machen. Wie kann Kirche riechen? Schmecken? Sich anfühlen? Im Parcours der Sinne konnten die Besucher der 4. Nacht der offenen Kirchen bei Geschmacksversuchen zwischen Käse, Schokolade jeder Farbe sowie süß-sauren Flüssigkeiten oder Nasenexperimenten an Geruchsgläsern erst sich selbst auf die Probe stellen und schließlich am Kreuzweg entlang zur Besinnung kommen. Die eigenen Gedanken fanden Aufnahme an den flankierenden Pinwänden.
![]() Lebende Erinnerungsstücke auf Säulen gestellt. |
Nach der Begegnung mit dem „ich“, dem „Sinn des Lebens“ am Altar folgte für Viele die Begegnung mit dem „Du“: Gesellig standen die Besucher der Kirchennacht vor der Türe, tauschten sich aus, plauderten oder füllten den leeren Magen vor der nächsten Etappe - etwa zur Schlosskapelle der Zitadelle. Dass eine Nacht der offenen Kirchen, auch seltene Blüten treiben kann, zeigte hier das Jülicher Museum.
Unter dem Thema „Rosen für das Leben“ erwartete die Besucher ein Quadrat aus Stelen, auf denen gesammelte Erinnerungsstücke platziert waren. Beispielsweise ein Puppenhaus, das die Wirren des Krieges, den Tod des Vaters und die Zeit des Heranwachsens überdauerte und bei allem Verlust immer ein Stück Heimat war. Hilfen zum gedankenvollen Rundgang gab es auf ausliegenden Zetteln.
Zum Abschluss fanden sich die ausdauernden Gläubigen aus allen Himmelsrichtungen der Jülicher Innenstadtgemeinden auf dem Kirchplatz ein, um bei gemeinsamen Taizé-Gesängen das Leben zu feiern.
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