25 Jahre Zeit für Sommerschule
Von Arne Schenk [15.09.2010, 08.13 Uhr]

„Energie braucht Zeit“, erklärte Dr. Frank-Michael Baumann, Clustermanager EnergieRegion.NRW und Geschäftsführer EnergieAgentur.NRW, bei seinem Festvortrag zur Jubiläumsfeier „25 Jahre Summer School Renewable Energy“ im Auditorium auf dem Jülicher Campus. Dabei verwies er auf Kernkraft, Gasturbine, Brennstoffzellen, Photovoltaik und Windenergie, die Jahrzehnte, teilweise sogar Jahrhunderte brauchten, um sich durchzusetzen.

Frank-Michael Baumann, Bernhard Hoffschmidt, Volker Jacobs, Mirjam Genter, Markus Werner, Maria Breuer, Trudy Meliß, Carola Schneiders und Klemens Schwarzer (v.l.n.r.).

Frank-Michael Baumann, Bernhard Hoffschmidt, Volker Jacobs, Mirjam Genter, Markus Werner, Maria Breuer, Trudy Meliß, Carola Schneiders und Klemens Schwarzer (v.l.n.r.).

Sehr viel Energie bewies auch das Solarinstitut Jülich (SIJ), um zu bestehen. Großen Anteil daran hatte Prof. Dr. Michael Meliß, dessen visionärer Geist immer noch durch das Institut weht. Seine Witwe Trudy hegt immer noch engen Kontakt zu den Mitarbeitern und ihren Projekten. Einen Blick zurück auf ein Vierteljahrhundert „Summer School“ warf Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt, Geschäftsführender Vorstand des SIJ, und erinnerte an die Demonstrationen von Brokdorf und den Reaktorunfall von Tschernobyl, als die Gesellschaft tief in Bewegung war.

Prof. Dr. Josef Hodapp, neu gewählter Dekan des Fachbereichs Energietechnik, hob die Begeisterung und Beharrlichkeit der Mitwirkenden hervor, aber auch die Bedeutung der Summer School selbst, die bewirke, das energietechnische Bildungsniveau zu erhöhen. Denn um zu verstehen, was physikalisch hinter den Prozessen in der Energietechnik stecke, müsse eine entsprechende Allgemeinbildung vorliegen. Dabei sollte das Projekt ursprünglich das Thema „regenerative Energien“ ausländischen Studenten, die anschließend ins Heimatland zurückgingen, nahe legen, bemerkte Prof. Dr. Klemens Schwarzer, Senior Scientist des SIJ. Da es allerdings für die Zielgruppe finanziell nicht tragbar war, richtete sich daraufhin das Angebot an hiesige Studenten.

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Von ihren Erfahrungen in Sachen „Sommerschule“ berichteten Markus Werner, Maria Breuer und Carola Schneiders, die nacheinander die Organisation der Sommerschule übernommen hatten, von dem Kopieren zweier Ordner geballtem Wissen, der Diskussionsfreudigkeit und Spontaneität der Teilnehmer sogar bis hin zur Familiengründung in deren Reihen. „Wo haben sie all’ diese Fragen her?“, wunderte sich SIJ-Mitarbeiterin Mirjam Genter, die aktuell für die Summer School verantwortlich ist, über die Teilnehmer, die „die Referenten stundenlang Löcher in den Bauch fragen“, wovon diese auch noch begeistert seien. Die Praxisbezogenheit der Schule würdigte indes der ehemalige Teilnehmer Volker Jacobs.

Dass regenerative Energien mittlerweile kein Nischendasein in der Wirtschaft führten, untermauerte Dr. Frank-Michael Baumann. Immerhin hätte das Land NRW zwischen 1988 und 2007 700 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt, die wiederum 3,6 Milliarden Euro an Investitionen nach sich zogen. Im Jahre 2008 erzielten dort mehr als 22.000 Arbeitnehmer in 3.200 Firmen einen Umsatz von 6,6 Milliarden Euro.


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