Kreisbauern-Vorsitzender wirbt um Verständnis

Getreideernte im Jülicher Land beginnt
Von Redaktion [01.08.2005, 13.31 Uhr]

Hoch steht das Korn im Feld - es ist Erntezeit.

Hoch steht das Korn im Feld - es ist Erntezeit.

„Da liegen die Nerven blank: Es ist heiß und vor einem kriecht eine Erntemaschine mit 20 Stundenkilometer über die Landstraße“, zeigt Franz Josef Kügelgen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren, Verständnis für die Autofahrerinnen und Autofahrer. Jetzt beginne die Getreideernte, und damit werde durch die schweren und leider oftmals auch langsamen Mähdrescher und Transportfahrzeuge der Straßenverkehr mehr oder weniger stark behindert. „Wir bemühen uns, die Belastungen für die Autofahrer möglichst einzuschränken“, verspricht der Kreisbauernvorsitzende. Die Landwirte nutzten, wenn möglich, sobald sich eine lange Autoschlange bildete, Haltebuchten, um den Verkehr abfließen zu lassen. Moderne Schlepper, Anhänger und selbstfahrende Erntemaschinen seien heute zum Teil bereits darauf ausgelegt, sich der Geschwindigkeit des normalen Straßenverkehrs anzupassen. Aber mit Stroh oder Getreide schwer beladene Erntefahrzeuge, die dann auch noch bergauf fahren müssten, seien nun einmal ein unvermeidbares Verkehrshindernis. Kügelgen bittet die Autofahrer, gerade an Bergkuppen die Ruhe zu bewahren und keine riskanten Überholmanöver zu wagen.

Erntemaschinen sind oft überbreit, was beim Begegnungsverkehr zu berücksichtigen ist. „Wir bitten unsere Partner auf der Straße, ihre PKW in den Dörfern so zu parken, daß Erntefahrzeuge und Maschinen passieren können“, so der Bauernvorsitzende. Er schlägt vor, während der Erntezeit die Fahrzeuge nach Möglichkeit einseitig in den Straßen abzustellen.

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Geschafft: Derzeit sind Traktoren und Mähdrescher wegen der Erntezeit verstärkt auf den Straßen anzutreffen - nichr immer zur Freude der Autofahrer.

Geschafft: Derzeit sind Traktoren und Mähdrescher wegen der Erntezeit verstärkt auf den Straßen anzutreffen - nichr immer zur Freude der Autofahrer.

Wassermangel auf leichten Standorten führte zur frühen Abreife
Falls nun keine extremen Witterungsbedingungen mehr einträfen, rechneten die Bauern vor allem auf den besseren Böden mit einer guten Getreideernte, berichtet der Landwirt aus Nörvenich-Rommelsheim. Der regelmäßige Niederschlag zu Beginn der Vegetationsperiode habe für eine hervorragende Entwicklung der Getreidepflanzen gesorgt. Die vierzehntägige Trockenzeit hätte allerdings auf leichten Standorten zu erheblichen Hitzestress und damit zu Wassermangel geführt und die Körner auf dem Halm frühzeitig abreifen lassen. Der reichliche Gewitterregen der letzten Tage sei vielfach leider zu spät gekommen. Allerdings haben die Zuckerrüben und der Mais davon noch sehr gut profitieren können.

Bauern dreschen erst Gerste, dann Raps und Weizen
„Nach ausgedehnten Gewittern mit Wind und heftigen Niederschlägen neigt sich das Getreide vielfach kurzfristig zu Boden“, berichtet Kügelgen. Bliebe der Halm niedergedrückt, sei die Gefahr groß, dass sich durch die Feuchtigkeit im Bestand schnell Pilzinfektionen ausbreiteten und die Qualität nachhaltig beeinflusst werde. Auch die Ernte sei unter solchen Bedingungen schwierig. „Die Getreidepflanzen haben bisher diese Wetterunbilden jedoch hervorragend überstanden und sich wieder aufgerichtet“, informiert der Vorsitzende. Auf einzelnen Parzellen sei im Rheinland bereits Wintergerste geerntet worden. Wenn nun das Wetter einige Tage trocken bliebe, werde nach der Wintergerste der Raps dann käme der Winterweizen gedroschen.


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