Kino im KuBa
Jülich: Abenteuerliche Alice und Oscar-gekröntes Herz
Von Redaktion [30.05.2010, 14.27 Uhr]
![]() Teatime in Unterland mit Hutmacher Johnny Depp und Alice Kingsley (Mia Wasiskowska) |
Generationen sind mit der Geschichte von „Alice im Wunderland“ groß geworden und haben ihrer Fantasie Flügel angelegt. Ebenso ging es Tim Burton, der bildgewaltiges auf die Leinwand bannte – mit seinem Lieblingsgespann Johnny Depp und Helena Bonham Carter. In Jülich läuft der Film im KuBa-Kino-Kinderpogramm am Montag, 31. Mai, 16 Uhr – allerdings nicht in 3-D. Freigegeben ist der Film laut FSK ab 12 Jahre.
Die Geschichte ist bekannt: Die 19-jährige Alice Kingsley (Mia Wasiskowska), ein rebellischer Geist in der viktorianischen Gesellschaft, soll heiraten. Viel neugieriger als auf einen aristokratischen Langweiler ist sie aber auf ein Kaninchen, dass sie nach Unterland lockt. Ein unterirdisches Wunderland mit seltsamen Geschöpfen, die ein Ende der Schreckensherrschaft der Roten Königin (Helena Bonham Carter) herbeisehnen. Nur Alice kann ihr die Stirn bieten, den grausamen Drachen Jabberwocky (Stimme: Christopher Lee) bezwingen und Wunderland befreien. Gemeinsam mit einem verrückten Hutmacher (Johnny Depp) und einer myseriösen Grinsekatze (Stimme: Stephen Fry) begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise... unterstützt von ihren neuen Freunden, die wissen, was sie vergessen hat: Alices Ankunft ist eine Rückkehr.
„Alice im Wunderland“ ist eine Literaturverfilmung der besonderen Art. Das Figurenkabinett wurde adaptiert, die Geschichte ist neu - quasi ein Sequel. Die Kindperspektive Carolls, der das surreale Wunderland noch als vollwerte Wirklichkeit galt, weicht hier einer all zu erwachsenen Beobachtung: Inzwischen ist Alice überzeugt, einen luziden Traum zu träumen und jeden Augenblick zu erwachen. Burton denkt die Vorlage weiter und entwickelt dabei ein eigenes Motiv; eine Klage über den Verlust kindlicher Phantasie (…) schreibt Jan Hamm auf filmstarts.de
![]() Als verrückte Herzen treffen Jean Craddock (Maggie Gyllenhaal) und Bad (Jeff Bridges) aufeinander. |
Eine Literaturverfilmung um den Verlust der Wirklichkeit, eine Befreiung und Neuanfang ist auch „Crazy Heart“ von Regisseur Scott Cooper, der am Montag, 31. Mai, 20 Uhr im Kulturbahnhof gezeigt wird. Für seine Rolle als alternder Musiker Bad erhielt Jeff Bridges den Oscar 2010 als bester Hauptdarsteller.
57 Jahre ist Bad (Jeff Bridges) alt, dennoch tourt er immer noch mit seinen alten Nummer-Eins-Hits durch drittklassige Bierkaschemmen und heruntergekommene Bowling-Schuppen. Sein grölendes Publikum ist so alt wie er - und ebenso desillusioniert und trinkfreudig. Bald wird er völlig in Vergessenheit geraten sein, lediglich wenn er für seinen Protegé Tommy Sweet (Colin Farrell) - der hat es zu Ruhm und Reichtum gebracht - ein Konzert eröffnen darf, fühlt er sich an alte, bessere Tage erinnert.
Bad kämpft sich von einem alkoholumnebelten Gig zum anderen, bis er eines Tages in Santa Fe auf Jean Craddock (Maggie Gyllenhaal) trifft. Die Journalistin ist eine Frau ganz nach seinem Geschmack, mehr noch, er verliebt sich Hals über Kopf in sie. Aber Bad kennt sich selbst nur zu gut und macht der Frau und sich keine Hoffnungen. Und Jean, alleinerziehende Mutter mit viel Lebenserfahrung und noch mehr Enttäuschungen, setzt keinen Cent auf den abgetakelten Musiker. Dennoch, Liebe folgt ihren eigenen Gesetzen, und so können die beiden nicht von einander lassen.
Aber kann das gut gehen? Bad kann schließlich kaum auf sich selbst aufpassen. Wie soll er sich also um jemand anderen kümmern? Trotzdem. Er gibt sich Mühe, kämpft und ist entschlossen, seine letzte Chance aufs Glück zu nutzen ...
„Crazy Heart“ ist ein kluges, einfühlsames Porträt eines Mannes, der keine Chance hat und sie dennoch nutzt. Herzstück des Films sind die Originalsongs des Oscar-nominierten Grammy-Gewinners T Bone Burnett ("Walk the Line" "O Brother, where art thou? - Eine Mississippi-Odyssee") und des im Mai 2009 verstorbenen texanischen Songwriters Stephen Bruton. „Crazy Heart“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Cobb.
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