Ferien im Julab des Forschungszentrums
Jülich: Von der Größe der Sandkörner
Von Britta Sylvester [26.07.2005, 15.24 Uhr]
![]() Julab-Lehrerin Anne Fuchs zeigte den Ferienspielkindern wie man interessantes aus dem Boden herausfiltern kann. Foto: Britta Sylvester |
Im Schülerlabor des Forschungszentrums Jülich (FZJ) herrschte Hochbetrieb. Knapp zwanzig Kinder und Jugendliche waren eifrig damit beschäftigt…, ja womit eigentlich? Eine Gruppe von vier Jungen sortierte einen Haufen brauner Blätter, fünf Mädchen debattierten den richtigen Versuchsaufbau und wieder andere versuchten unter Anleitung etwas matschiges braunes zu filtrieren. Des Rätsels Lösung: Sommerferienzeit ist auch Ferienspielzeit der „Kleinen Füchse e.V.“ im Forschungszentrum. In diesem Jahr befassen sich die Ferienspieler mit dem Thema Natur im weitesten Sinne. Die Einladung lautete „Komm, spiel mit den Bausteinen der Natur.“
Im Laufe der Woche sind die Kinder mit dem Waldpädagogen Arthur Kühn im Wald gewesen, haben die Kläranlage des FZJ besucht und haben eben auch im Julab zum Thema Boden experimentiert. Zur Belohnung warteten auf die Hobbyforscher bunte Urkunden, die ihnen die erfolgreiche Weiterbildung im Bodenpraktikum zum „Bodenforscher“ bescheinigen. Doch vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.
![]() Spannend, was in einem Haufen brauner, augenscheinliche toter, Blätter so alles kreucht und fleucht. Foto: Britta Sylvester |
Der Tag im FZJ begann für die Nachwuchsforscher mit einem Waldspaziergang, auf dem sie ihre eigenen Boden proben genommen haben. Im Julab warteten auf die Kinder fünf verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen. An der ersten Staion musste erst einmal die Bodenart bestimmt werden. Es galt, Fragen unter anderem nach der Grösse der Sandkörner zu beantworten. Station zwei fragte nach dem Wassergehalt im erdigen Untergrund. Für Sauerstoff und die Lebewesen im dunklen gab es zwei weitere Stationen. An der letzten sollte die Entstehung des Bodens untersucht und geklärt werden.
Was auf den ersten Blick nach Chemieunterricht aussieht, ist für die freiwilligen Schüler zwar „schon Arbeit, aber es macht auch Spaß“. Spaß, der schon beim Zuschauen offensichtlich wird. Mit Hingabe widmen sich die jungen Naturwissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ihren Aufgabenstellungen. Ein Effekt, den sich Julab-Leiter Karl Sobotta mehr als alles andere wünscht: „Wir hatten schon gut 600 Kinder und Jugendliche hier. Wenn nur rund fünf Prozent ihre Begeisterung für die Naturwissenschaften entdecken, sind wir da, wo wir hinwollen.“ Denn exakt diese Begeisterung für Biologie, Physik und Chemie möchten die Verantwortlichen mit ihrem Julab wecken, zu diesem Zweck ist das Projekt Schülerlabor überhaupt erst ins Leben gerufen worden. Sobotta hat weiterführende Pläne: „Ich stelle mir vor, dass Jugendliche, die hier ihre Begeisterung für die Forschung entdecken, sich für spezielle Projekte bewerben können, und auf diesem Weg vielleicht an einen Beruf in den Naturwissenschaften herangeführt werden.“
So weit in die Zukunft haben die maximal Zwölfjährigen, die an den Ferienspielen der „Kleinen Füchse“ teilnahmen, sicher nicht gedacht. Einstweilen ist das erste Ziel der jungen Forscher das Abschlussgrillen am letzten Tag ihrer Ferienspiele im Forschungszentrum.
Die Ferienspiele der „Kleinen Füchse e.V.“ in Zahlen:
In zwei Wochen Ferienspielen haben zwei Gruppen à 20 Kinder mitgemacht. Für Vereinsmitglieder kostete der Spielspaß 70 Euro, alle anderen mussten 80 Euro bezahlen.
Mehr über das Schülerlabor
Dies ist mir was wert: | Artikel veschicken >> | Leserbrief zu diesem Artikel >>
Newsletter
Schlagzeilen per RSS
© Copyright