Visitation des Weihbischofs im Jülicher Land

Auf Tuchfühlung mit den Menschen
Von Dorothée Schenk [10.06.2009, 17.12 Uhr]

Weihbischof Karl Borsch begrüßt im Jülicher Krankenhaus Baby Lena Katharina Ohlenforst und…

Weihbischof Karl Borsch begrüßt im Jülicher Krankenhaus Baby Lena Katharina Ohlenforst und…

Der Bischof, oberster Leiter der Ortskirche Bistum Aachen, sieht alle fünf Jahre in seinen Gemeinden „nach dem Rechten“ – oder schickt Stellvertreter aus, diese Aufgabe wahrzunehmen. Zur so genannten Visitation ist Weihbischof Karl Borsch bis 29. Juni im Jülicher Land.

Ein straffer Zeitplan erwartet den Geistlichen: Über 60 Termine hat der Weihbischof bis zum 29. Juni zu absolvieren. „Es hat den Charakter eines Arbeitsbesuchs“, beschreibt Thomas Tönneßen den Inhalt der Visitation. Seit November 2008 beschäftigt sich der Jülicher Pastoralreferent damit, die vielen Ereignisse zu koordinieren. Da gibt es schon mal Problemfälle: „Ein Firm-Termin etwa fiel mit den Schulentlassfeiern in Real- und Hauptschule zusammen.“ Besondere Rücksichtnahme erfordert die Abstimmung mit den Ehrenamtlern, die von Berufs wegen ja nur in den Abendstunden Zeit haben. Gemeinsam mit Weihbischof Borsch finden sich aber immer Lösungen. Der Pastoralreferent blättert im Kalender: „Es gibt nur noch einige, wenige Lücken…“

Schließlich werden nicht nur die katholischen Kindergärten und viele Schulen im Stadtgebiet besucht, es stehen wichtige Pflichten für den Vertreter des Bischofs im „Standard-Programm“. Zu allererst sind es Firmungen, die der Weihbischof rund zehnmal spenden wird. Der Austausch mit hauptamtlich Angestellten, Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen ist ein weiterer Schwerpunkt. „Der Bischof möchte sich ein persönliches Bild machen“, gibt Tönneßen seine Erfahrungen mit Visitationen in der Vergangenheit wieder. Schwierigkeiten und Probleme sollen ebenso zur Sprache kommen wie positive Perspektiven. In der derzeitigen Umbruchzeit ist zu erwarten, dass diese Gespräche einen großen Raum einnehmen.

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… spendet am Krankenbett Waltraud Berrisch Trost. Fotos: Ralf Amthor

… spendet am Krankenbett Waltraud Berrisch Trost. Fotos: Ralf Amthor

Außerdem kommt der Weihbischof als Seelsorger zur Gemeinschaft der Gemeinden Heilig Geist nach Jülich: Im Hildegardisstift wird er am 24. Juni erwartet, der Besuch im St. Elisabeth-Krankenhaus ist auf Mittwoch, 10. Juni, festgelegt. In beiden Fällen wird Karl Borsch mit den Menschen ins Gespräch kommen – mit Kranken und Alten ebenso wie mit Mitarbeitern. Im Krankenhaus ist auch ein Gottesdienst in der Kapelle geplant, der via Fernsehen in die Zimmer übertragen wird. Schließlich ist der „Besuch in der Arbeitswelt“ vorgesehen: Im Biochemischen Labor an der Fachhochschule und im Unternehmen Gissler & Pass wird der Bistumsvertreter am 23. Juni erwartet.

Auf Tuchfühlung mit Weihbischof Borsch können Gläubige an Fronleichnam gehen, wenn er nach einer Sternenprozession aus Mersch, Güsten und Welldorf in Serrest um 9.30 Uhr die Messe mitfeiert. Gelegenheit bietet sich außerdem am Tag des offenen Klosters am 21. Juni in Overbach sowie bei der Fami- lienmesse in der Franz-von-Sales-Kirche im Jülicher Nordviertel am 28. Juni. Im Anschluss ist ein zwangloses Zusammensein im Sales- Kindergarten geplant.

Früher gehörte die Prüfung der Kirchenbücher noch zum Visitationsprogramm. Nachdem die EDV längst auch Einzug in die Pfarrbüros gehalten hat, ist diese Aufgabe in den Hintergrund gerückt und macht wertvolle Zeit frei für die Begegnung mit den Menschen am Ort.


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