Stichwahl mit Überraschungskandidat
Von Dorothée Schenk [14.09.2015, 01.09 Uhr]
Mit Spannung erwarteten die dichtgedrängten Menschen das Ergebnis der Bürgermeisterwahl im Jülicher Ratssaal. |
Die Spannung im Ratssaal war fast mit Händen zu greifen. Die Ergebnisse zur Bürgermeisterwahl aus den Jülicher Ortsteilen liefen fast im Minutentakt ein. Letztlich dauerte es aber fast eine dreiviertel Stunde ehe die letzten Briefwahl-Zettel ausgezählt waren und die Sieger feststanden: Frank Peter Ullrich, Kandidat der großen Koalition CDU/SPD vereinte 33,9 Prozent der Wählerstimmen auf sich, während der parteilose Einzelbewerber Axel Fuchs als zweiter Wahlsieger mit 28,23 Prozent aller Stimmen und als Überraschungssieger durchs Ziel ging. Viel Applaus gab es nach Bekanntgabe des Ergebnisses. Damit treten Ullrich und Fuchs am 27. September zur Stichwahl an.
Spannend blieb es bis zuletzt. Heinz Frey, Bewerber für die UWG JÜL, der zweitstärksten Fraktion im Jülicher Rat, holte durch den Wahlbezirk Barmen noch mal um vier Prozentpunkte auf und landete schließlich mit 2,3 Prozentpunkten Rückstand und 25,91 Prozent auf Platz 3 der Wählergunst.
Den Wahlsieg entschieden haben die Briefwähler, die bereits zu 20 Prozent im Vorfeld ihr Votum abgegeben hatten: Hier holte der GroKo-Kandidat Ullrich fünf der sechs Bereiche. Wie erwartet punktete Heinz Frey auf den Dörfern Merzenhausen, Barmen, Koslar und Broich sowie Welldorf, wo Ortsvorsteher Christian Klems die JÜL vertritt. Völlig überraschend holte Axel Fuchs acht von zehn Innenstadt-Bezirken.
Weit abgeschlagen waren Einzelbewerber Michael Lingnau (5,32%), Jürgen Laufs (Bündnis 90/Grüne 4,86 %)) und Einzelbewerber Sven Reichert (1,78%).
Während Ullrich, Fuchs und Frey das Wahlergebnis im Rathaus aus erster Hand erlebten, erfuhr Michael Lingnau bettlägrig vom Ausgang der Wahl, er hat sich einen Infekt zugezogen, und Jürgen Laufs musste seine Arbeitsnehmer-Pflichten an diesem NRW-Wahltag in Düsseldorf wahrnehmen.
Angesichts der sechs Kandidaten, die sich um das Amt des Bürgermeisters bewarben, erhielt die zeitgleich ausgestrahlte Landratswahl nur wenig Aufmerksamkeit. Eher als Randnotiz wurde wahrgenommen, das Wolfgang Spelthahn (CDU) mit über 56 Prozent der Wählerstimmen, den SPD-Kandidaten Peter Münstermann dominierte. Spelthahn geht damit in seine vierte Amtszeit.
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