Filmkulisse für Drachsler-Brüder
"Turnschuhgiganten" drehen in Barmen
Von Arne Schenk [10.09.2015, 17.57 Uhr]
Etwas verloren steht das altmodische Damenfahrrad auf dem Sandstrand am Baggersee von Jülich-Barmen. Die Stille ist trügerisch. Bald herrscht hier rege Betriebsamkeit, wenn sich die Schauspieler Picco von Groote und Ken Duken samt Filmteam dazu gesellen, um im Auftrag von RTL Szenen für „Die Turnschuhgiganten“ – so der Arbeitstitel – zu drehen.
Zwar liegt der See mitten in Nordrhein-Westfalen und somit weit weg von Herzogenaurach und dem Frankenland, dennoch passt das Ambiente perfekt zur Handlung des Films über die Gebrüder Adolf und Rudolf Dassler, Gründer der beiden Weltkonzerne Adidas und Puma. Schließlich gehören die Szenen zu den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Es sei schwierig, naturbelassene Badeseen zu finden, denen man das neue Jahrtausend nicht anmerkt, erklärt Regisseur Oliver Dommenget. Besonders die wilde, immer wieder von freie Flächen unterbrochene Vegetation mit Bäumen und Sträuchern haben es ihm angetan.
Wenn im fertigen Film die beiden Hauptdarsteller sich am einsamen Ufer tummeln, ist der Rest des vollständigen Stabes nicht einmal zu erahnen. Dabei sind außerhalb des Blickfeldes die Aufnahmeleitung mit Regie, Kameraleuten, Tontechnikern und Maske mindestens zwei Dutzend Menschen anwesend.
Etliche weitere Mitarbeiter bevölkern derweil den Platz neben den Tennisplätzen gegenüber dem Baseballfeld der Dukes. Dort ist genügend Raum für den Reisebus und die Lkw, mit denen Menschen und Material in den Jülicher Vorort gekarrt worden sind.
Eine Szene aus den noch glücklichen Jugendtagend der Brüder "spielt" in Barmen. |
Begonnen haben die Dreharbeiten am 31. August und dauern voraussichtlich bis zum 16. Oktober. Gestern war das Drehteam bereits in Barmen auf dem alten Friedhof mit ihrem Kamerateam unterwegs. In der Szene ging es um die Trauerfeier für die gefallenen Söhne von Adi Dasslers Schwägerin. Während dieser Trauerfeier kommt Rudi Dassler aus dem Krieg zurück und trifft dabei auf seine wütende Schwägerin. Der fertige Film deckt eine Zeitspanne von rund 30 Jahren ab, beginnend mit dem Aufbau der Schuhmanufaktur im fränkischen Herzogenaurach. Enden wird der Streifen mit der Sternstunde im Deutschen Fußball, dem Wunder von Bern.
Bis „Die Turnschuhgiganten“ seinen Weg ins RTL-Fernsehen findet, wird es aber noch eine Weile dauern. Ein genauer Sendetermin steht noch nicht. Sicher ist lediglich, dass dieser 2016 an den Start geht. Produziert wird der Film von der Zeitsprung Pictures GmbH, die unter anderem für die Filme "Das Wunder von Lengede", "Contergan" und "Frau Böhm sagt nein" verantwortlichen zeichnen. Die Fachberatung übernimmt der renommierte Dokumentarfilmer, Stefan Lamby.
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