Bürgermeisterkandidat 2015

Innovatives Trüffelschwein mit Herz für Jülich
Von Dorothée Schenk [06.09.2014, 20.43 Uhr]

Während die CDU hinter verschlossenen Türen mitgliederintern über einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2015 sprach, hatte die SPD die Öffentlichkeit eingeladen, um gemeinsam über die gewünschten Qualitäten zu befinden. Zwei Stunden lang diskutierten die Anwesenden über ihre Wünsche und Erwartungen. In einer Findungskommission werden SPD und CDU bis zum Frühjahr 2015 das Profil für eine öffentliche Ausschreibung festlegen. Die Ergebnisse dieses Abends sollen berücksichtigt werden.

Die Anwesenden vergeben Punkte für die einzelnen Statements.

Die Anwesenden vergeben Punkte für die einzelnen Statements.

Frischen Wind, das ist es, was die SPD sich wünscht, wie Fraktionsvorsitzender Harald Garding, bei der Begrüßung seiner Parteigenossen und Gäste einführte. Kritische Worte fand er für die ausweichenden Äußerungen des amtierenden Bürgermeisters Heinrich Stommel. In der Tageszeitung hatte er sich nicht auf eine Kandidatur 2016 festlegen lassen. Es sei sein Recht, die Entscheidung auf den Spätsommer 2015 zu verlegen, räumte Garding ein, blockiere damit allerdings auch konkurrierenden Mitbewerber, da der Amtsinhaber-Bonus nicht zu unterschätzten sei – auch wenn Garding bezweifelte, dass die 73 Prozent der letzten Wahl für Stommel zu halten seien.

Ganz klar gab der SPD-Chef allerdings die Marschrichtung für den Abend vor: Der Blick solle nach vorne gehen. Eine willige große Koalition stehe bereit, um neue Ideen im Rathaus umzusetzen. Ausdrücklich hätten die Ratsmitglieder erklärt, alles auf den Prüfstand stellen zu wollen, das gelte auch beispielsweise für das Thema „Bürgerhallen“. Es geht darum Dinge anzustoßen, nicht nur darum, sie zu verwalten.

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Die "Wunschliste"

Die "Wunschliste"

Unter der Gesprächsleitung von Oliver Ollech trugen die Anwesenden das gewünschte Profil des Bürgermeisterkandidaten. Viele Stichwörter wurden genannt. Dazu gehörten Umgangsformen ebenso wie Kritikfähigkeit und Verlässlichkeit bei Versprechungen, gute Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit. „Das sind doch Selbstverständlichkeiten“, meinte ein älterer Herr im Auditorium. Aber Denkverbote gab es an diesem Abend nicht. Führungsqualitäten waren ebenso auf der Wunschliste, wie Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick.

Natürlich ging es auch um Strukturen: Einen guten Kontakt zur lokalen Wirtschaft und dem Handwerk solle der Bürgermeisterkandidat pflegen und an das Land NRW, ebenso die Anbindung an Fachhochschule und Forschungszentrum fördern. Finanzkompetenz gehörte gleichfalls zum Anforderungsprofil. Über alle dem standen bei der anschließenden Abstimmung durch die Anwesenden aber die Stichwörter: „Identifikation mit Jülich“, das die Beiträge „Herz für Stadt“, Vorteile der Stadt darstellen und den Wunsch, dass der Bewerber seinen Wohnsitz in Jülich hat, zusammenfasst, und das „innovative Trüffelschwein“. Letzteres brachte der SPD-Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan ins Spiel und meinte damit die Fähigkeit, Visionen und Phantasie für die Gestaltung des städtischen Lebens zu entwickeln und dabei die Vorteile der Stadt im Blick zu haben, wie Nietan ausführte.

In einer Findungskommission werden SPD und CDU bis zum Frühjahr 2015 das Profil für eine öffentliche Ausschreibung festlegen. Die Ergebnisse dieses Abends sollen berücksichtigt werden.„Das letzte Wort hat dann natürlich der Bürger beziehungsweise der Wähler“, schloss Marco Maria Emunds die Versammlung.

Lesen Sie hierzu das Brenzlicht: Verantwortung fühlen


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