Unterschriftensammlung
Ringschluss der Rurtalbahn bis nach Baal
Von Redaktion [25.08.2009, 10.38 Uhr]
Die Erfolgsgeschichte der Rurtalbahn darf nun nicht an den Grenzen des Kreises Düren enden. Im Norden ist die Anbindung des Gleises an die Hauptstrecke Aachen-Mönchengladbach-Düsseldorf möglich. Dazu ist die Schienenlücke von Linnich bis Baal oder Lindern im Kreis Heinsberg zu schließen – etwa sechs Kilometer insgesamt. Im Süden ist der Brückenschlag auf der vorhandenen Bördebahn-Trasse über Euskirchen bis zur Rheinschiene möglich.
„Ende im Gelände“ – am Linnicher Ortsrand kann man diesen Spruch gewissermaßen fotografieren. Wenige hundert Meter hinter dem Bahnhof verschwindet das Gleis der Rurtalbahn erst im Gebüsch und dann unter einem Weg. Früher rollten die Züge hier weiter in den Kreis Heinsberg. Über Baal und Mönchengladbach hatte man Anschluss an die Landeshauptstadt Düsseldorf. Heute ist der Gleisabschnitt zwischen Linnich und Baal tot. Ein Prellbock verhindert, dass sich Züge, die versehentlich über Linnich hinausschießen, im irgendwo verlieren.
„Die Rurtalbahn darf hier nicht enden. Für die künftige Entwicklung unseres Kreises ist die Anbindung an den Kreis Heinsberg und den Raum Düsseldorf von strategischer Bedeutung“, waren sich Landrat Wolfgang Spelthahn und die Bürgermeister Wolfgang Witkopp (Linnich) und Lothar Tertel (Aldenhoven) sowie Jülichs Dezernent Martin Schulz bei einem Ortstermin einig.
Anlass für den Pressetermin vor dem Prellbock war eine Aussage des NVR (Nahverkehr Rheinland), die ab dem Jahr 2015 geplante Reaktivierung der Gleisverbindung in Richtung Sankt Nimmerleinstag zu verschieben. Um das zu verhindern, werden in den nächsten Wochen Unterschriften gesammelt. In den Regiosprintern der Rurtalbahn halten die Zugbegleiter die Listen bereit. Auch in allen Vorverkaufsstellen von Rurtalbahn und Dürener Kreisbahn sind sie vorrätig, so am Kaiserplatz 10 in Düren, bei Schulbedarf Kaufmann an der Rurstraße 7 in Linnich und im Kiosk im Bahnhof Jülich. Zudem kann man im Infocenter des Kreishauses Düren und kreisweit in den örtlichen Rathäusern unterschreiben. Auch die politischen Parteien sammeln Stimmen für die Bahn.
In einer Präambel wird die Bedeutung der gut sechs Kilometer langen Schienenverbindung von Linnich nach Baal oder Lindern prägnant begründet, per Unterschrift kann jeder Bürger die Forderung unterstützen. Präambel und Unterschriftenliste können auch aus dem Internet (www.kreis-dueren.de) heruntergeladen werden. Landrat Wolfgang Spelthahn: „Die Menschen im ländlichen Raum dürfen gegenüber denen in den Ballungsgebieten nicht benachteiligt werden. Dafür kämpfen wir.“ Das gilt nicht nur für die Verbindung in den Kreis Heinsberg. Auf der Bördebahntrasse soll die Rurtalbahn künftig auch in den Kreis Euskirchen rollen können, um Bonn und die Rheinschiene zu erreichen. Aus diesem Grunde lautet die Forderung „Wir sind für den Ringschluss der Rurtalbahn!“.
Durch diesen Ringschluss profitieren die Menschen in der gesamten Region. Ihr Aktionsradius erhöht sich deutlich. Durch den demographischen Wandel gewinnt die kreisübergreifende Schienenverbindung weiter an Wert, denn sie stärkt die ländliche Region als attraktiven Lebensraum. Nur wer (auch ohne Auto) mobil ist, kann frei wählen, ob er in der Stadt oder auf dem Land leben möchte.
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