Teil 2: 870 Denkmäler in 200 Städten in NRW öffnen ihre Türen
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In Düsseldorf-Ludenberg stellen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinischen Bodendenkmalpflege des LVR den Ringofen der Ziegelei Sassen vor, der Zeugnis einer ehemals blühenden Ziegelindustrie am Ende des 19. Jahrhunderts ist. Der Ringofen soll zukünftig Anfangspunkt des geplanten "Industriepfades Düsseldorf-Gerresheim" werden. Nicht weit entfernt liegen die baulichen Reste der Ziegelei Jorissen, die archäologisch dokumentiert sind und nun ebenfalls gezeigt werden können. Treffpunkte
sind der Ringofen Sassen, Am Wildpark, Düsseldorf-Ludenberg, oder der Standort der ehemaligen Ziegelei Jorissen, Am Dernkamp / Ecke Bergische Landstraße, Waldspielplatz, Düsseldorf-Ludenberg. Öffnungszeiten: 11 bis 17 Uhr. Auskunft unter Telefon: +49 (0) 211 / 28 47 12.

In Erkrath-Unterfeldhaus liegt die mittelalterliche Wasserburg Haus Unterbach. Am Tag des offenen Denkmals wird dort der Alltag auf einer Burg im 13. Jahrhundert demonstriert. Sachkultur, Kleidung und Hausrat des 13. Jahrhunderts, sowie die Arbeitsweise eines Baumeisters, die Kunst der Buchmalerei oder Emaillekunst werden präsentiert. Um 11.15, 13.15, 15.15 und 16.15 Uhr gibt es mittelalterliche Modenschauen. Stündlich führen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinischen Bodendenkmalpflege des LVR die Besucherinnen und Besucher über das Gelände und die Burg. Eine Ausstellung zeigt archäologische Fundstücke aus dem Burgareal. Adresse: Haus Unterbach, Gerresheimer Landstraße 63, 40699 Erkrath-Unterfeldhaus; Öffnungszeiten: 10 bis 17 Uhr. Auskunft unter Telefon: +49 (0) 21 1 / 92 93 77 7 oder +49 (0) 21 1 / 28 47 12.

In Bonn können Besucher an der römischen Gräberstraße in der Rheinaue den ganzen Tag lang römische Geschichte hautnah erleben. So führt ein Haussklave über die anlässlich der Bundesgartenschau im Jahre 1979 nachgebaute, aber mit ihren Grabsteinen, Säulen und Altären authentisch wirkende Gräberstraße. Ein Legionär präsentiert darüber hinaus seine 43 Kilogramm schwere Ausrüstung. Eine römische Modenschau, bei der Familien mitmachen können, sowie die Demonstration eines Reitersoldaten runden die Veranstaltung ab. Wer es weniger kriegerisch mag, kann in der Namen Jesu Kirche in der Bonner Innenstadt nicht nur an einer Führung und an einem Vortrag teilnehmen, sondern auch klassischer Musik lauschen.

Apropos Römer: Die haben in weiten Teilen NRWs ihre Spuren hinterlassen. Zum Beispiel in der Eifel. Das nagelneue Museum der Badekultur in Zülpich zeigt als Hauptexponat die besterhaltene Thermenanlage ihrer Art nördlich der Alpen. Wissenschaftler und Studenten bieten stündlich Führungen an. Nicht weit entfernt, in Bad Münstereifel-Iversheim, ist es in Europa erstmals gelungen, eine komplette Industrieanlage aus der römischen Zeit freizulegen - und für Besucher zugänglich zu machen.

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Führungen durch die römische Kalkbrennerei bietet der örtliche Dorfverschönerungsverein an. Im sauerländischen Rüthen befindet sich ein Römerlager, dessen Grabungsergebnisse am Denkmaltag präsentiert werden. Wie archäologische Denkmäler vermessen werden können, demonstrieren die Experten mit einem Laser-Tachymeter.

Ein Stadtrundgang zu Düsseldorfer Befestigungsanlagen steht in der Landeshauptstadt auf der Agenda. Eine Düsseldorfer Stadtführerin führt entlang früherer Stadtmauerringe zur Kreuzherrenkirche, durch den Hofgarten, über die Königsallee bis zur Zitadelle. Auch in Freudenberg im Siegerland findet ein Stadtspaziergang zum Thema Bauforschung statt - er führt in den historischen Stadtkern "Alter Flecken". Von den Exkursionen an der frischen Luft zu Erkundungen unter der Erde: Im Besucherbergwerk Graf Wittekind in Dortmund-Hohensyburg gibt es bei Bedarf Untertageführungen in der historischen Steinkohlenzeche.

Bewegungsreiche Ausflüge in die Vergangenheit können Interessierte ebenfalls unternehmen. Etwa in Bedburg bei Köln: Eine fachkundig begleitete Fahrradtour führt zu Wege- und Gedenkkreuzen. Im Anschluss an die Tour gibt es einen Informationsvortrag zu umfangreichen Restaurationsmaßnahmen an einem Gedenkkreuz. Gewandert wird bei Emmerich am Niederrhein. Die Exkursionen entlang des Flüsschens Wild führt zu einer 1912 eingestellten Eisenbahnlinie, deren Spuren auch heute noch im Gelände ablesbar sind. Im Bergischen Land, in Kürten-Spitze, steht die erstmals Ende des 17. Jahrhunderts erwähnte Jakobuskapelle im Mittelpunkt. Nach einer Einführung zur Themenwanderung "Jakobswege" wird die Umgebung in einer dreistündigen Wanderung unter die Sohle genommen. Ordentlich Kondition mitbringen sollten Teilnehmer an einer Joggingtour zu verschiedenen Skulpturen in Münster. Am Aasee und über die Promenade geht es im Laufschritt durch die Geschichte.

Noch schneller, aber in bequemen Sitzen, gelangen Teilnehmer bereits am 13. September mit dem Bus zu archäologischen Denkmälern im Raum Detmold. Angesteuert werden unter anderem ein steinzeitlicher Siedlungsplatz, ein Grabhügel und Steinhügelgrab der Bronzezeit und mittelalterliche Karrenwege.

Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 49 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich an diesem Ereignis. Das gesamte Programm steht, nach Bundesländern sortiert, online.

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