Arbeitsmarkt im Kreis Düren auf Erholungskurs
Von Redaktion [29.04.2010, 11.57 Uhr]
„Die Frühjahrsbelebung hat sich auch im Monat April auf dem Arbeitsmarkt fortgesetzt. Das ist deutlich besser als ich es erwartet habe. Der anspringende Konjunkturmotor beschert uns sinkende Arbeitslosenzahlen, mehr Abgänge in Erwerbstätigkeit und steigende Stellenangebote", so Harald Küst, Leiter der Agentur Düren. Eine verstärkte Kräftenachfrage ist nicht nur im Zeitpersonalbereich zu beobachten. Das verarbeitenden Gewerbe und die Baubranche verzeichnen deutliche Stellenzugänge nach oben. Ein Zeichen für die insgesamt sich bessernde Gesamtsituation.
Bei normalen saisonalen Verlauf kann sich der Rückgang der Arbeitslosenzahlen auch im Mai und Juni fortsetzen. Ob mit neuen Arbeitsplätzen in der 2. Jahreshälfte zu rechnen ist, hängt von der Auslandsnachfrage und der Entwicklung der Kreditkonditionen ab. Relativ robust zeigt sich weiter die Beschäftigungssituation im Dienstleistungsbereich wie z.B. das Gesundheits- und Sozialwesen. Die Agentur für Arbeit bietet hier verstärkt Umschulungen für Geringqualifizierte an. „Wir investieren lieber in die Qualifizierung von Menschen, als Arbeitslosigkeit zu finanzieren“, erklärt Harald Küst die Strategie der Agentur.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ist im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte gesunken und liegt aktuell bei 8,4 Prozent. Vor einem Jahr wurde im Dürener Agenturbezirk eine Arbeitslosenquote von 8,5 Prozent erfasst.
Im April 2010 meldeten sich 2.265 Männer und Frauen (davon SGB III: 1.166 und SGB II: 1.099) neu oder erneut arbeitslos. Das waren 181 oder 8,7 Prozent mehr als im Vormonat. Den im April arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 2.426 Männer und Frauen (davon SGB III: 1.293 und SGB II: 1.133) gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.
Arbeitskräftenachfrage signalisiert mehr Zuversicht
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Düren waren im April 810 Stellenangebote registriert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 224 Stellen oder 38,2 Prozent mehr. Die Betriebe meldeten der Agentur für Arbeit Düren im März Vermittlungsaufträge für 433 Stellen, ein Plus von 135 Stellen oder 45,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Verglichen mit dem April des Vorjahres wurden 154 Stellen oder 55,2 Prozent mehr gemeldet.
Viele Betrieben ist es gelungen, ihr Personal trotz der starken Umsatzeinbrüche zu halten. Das Instrument Kurzarbeit wird insbesondere vom verarbeitenden Gewerbe genutzt. Die Zahl der eingegangenen Anzeigen zur konjunkturellen Kurzarbeit hat sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres in etwa halbiert. Während im vergangenen Jahr überwiegend große Unternehmen Kurzarbeit praktizierten, zeigen gegenwärtig eher kleinere Unternehmen Kurzarbeit an. Aus den Anträgen auf Kurzarbeit ist ersichtlich, dass die Zahl der Kurzarbeiter nach wie vor hoch ist. Dies hängt mit der gegenwärtig verlängerten Bezugsfrist zum Kurzarbeitergeld zusammen - Firmen, die im vergangenen Jahr Kug angezeigt haben, können bis zu 24 Monate Kug in Anspruch nehmen. Zusammen mit dem Abbau von Überstunden und dem Abschmelzen angesammelter Plusstunden auf Arbeitszeitkonten hat die Kurzarbeit dazu beigetragen, dass befürchtete Personalanpassungsprozesse in größerem Umfang bislang verhindert oder zumindest hinausgezögert werden konnten. Trotz massiver Förderangebote wurde der Arbeitsausfall allerdings nur selten genutzt, um kurzarbeitende Beschäftigte zu qualifizieren.
Nach ersten Erkenntnissen haben die Anzeigen für Kurzarbeit im April 2010 abgenommen. Bis zum 23. April (also an den ersten 15 von insgesamt 20 Arbeitstagen) wurden in der Agentur Düren rund 6 Anzeigen für Kurzarbeit erfasst, mit rund 31 Personen. Für den gesamten April hochgerechnet werden bis zu 10 Anzeigen mit bis zu 40 Personen erwartet. Eventuell werden die Statistikzahlen aber auch darüber liegen.
Die Statistikzahlen zu den Anzeigen im April werden am 5. Mai 2010 im Internet auf der Statistikseite der BA (http://statistik.arbeitsagentur.de) veröffentlicht.
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