Bewerbungsrede um die Bürgermeisterkandidatur
Von Heinz Peter Braumüller [16.03.2015, 12.22 Uhr]

Sehr geehrte Damen und Herrn,

Freitag, der 13. März 2015 ist der Tag auf den Viele von uns seit Langem hin gefiebert haben. Heute Abend entscheiden Sie, und nur SIE, wer als Spitzenkandidat der CDU in das Rennen um das Bürgermeisteramt im September dieses Jahres geht.

Alle Gespräche, Sichtungen und Bewertungen der letzten Monate haben zu der glücklichen Situation geführt, dass sie aus mehreren, ganz unterschiedlichen, Kandidaten auswählen können.
Dabei macht die Findungskommission Ihnen einen Vorschlag, den sie bewerten müssen.
Ich habe dem Versuch einen gemeinsamen Kandidaten zu finden sehr viel abgewonnen und auch unterstützt.
Aber jeder von uns muss sich fragen, ob das Ergebnis die Erwartungen erfüllt.
Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt und deshalb habe ich mich entschlossen selbst zu kandidieren.

Daher möchte ich mich heute als Bürgermeisterkandidat vorstellen und um Ihr Vertrauen und um Ihre Stimme werben.

Mein Name ist Heinz-Peter Braumüller. Ich bin 40 Jahre alt, in Jülich geboren und derzeit wohnhaft in Lich-Steinstrass.
Nach dem Besuch der Realschule Jülich und des Gymnasiums in der Zitadelle habe ich mein Studium an der RWTH in Aachen begonnen und mit dem Magister abgeschlossen. Meine Prüfungsfächer waren Politische Wissenschaft, Geschichte sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Zur Politik bin ich Anfang der 90ziger Jahre gekommen. Zuerst war ich in der Jungen Union aktiv. Ich habe mich jahrelang als Vorsitzender der Jungen Union in Stadt und Kreis in die Politik eingebracht.
Mitglied der CDU wurde ich 1994.
Seit 1999 vertrete ich Jülich im Kreistag, wobei ich meinen Wahlkreis bei vier Kommunalwahlen immer direkt geholt habe.
Derzeit stehe ich im Sportausschuss und im Jugendhilfeausschuss des Kreises Düren als Vorsitzender in der Verantwortung.

Seit November 2011 bin ich beim Jobcenter Rhein-Erft beschäftigt. Dort bin ich in der Arbeitsvermittlung mit einer Sonderaufgabe betraut. Ich betreue Langzeitarbeitslose, die über 50 Jahre alt sind und mehrere Vermittlungshemmnisse haben.
Dabei beschäftige ich mich täglich mit nicht ganz einfachen Lebensgeschichten. Ich befasse mich mit neuen aber auch wiederkehrenden Problemlagen und diene als Anlaufpunkt für Problemlösungen.

Meine Damen und Herrn, sie können sich vorstellen, dass diese Lösungsansätze bei meinen Kunden nicht immer auf Gegenliebe stoßen. Da alte Gewohnheiten und Lebensweisen geändert werden müssen.
Aber mit der nötigen Konsequenz und einer freundlichen Umgangsform bringt man Bewegung in jede Situation.

Und diese Arbeitsweise, konsequent und freundlich, möchte ich auch zum Leitfaden meiner Tätigkeit als Bürgermeister unserer Stadt Jülich machen.

Aber um konsequent handeln zu können, ist es notwendig, dass der Bürgermeister mit seiner Verwaltung Problemlagen erkennt, Informationen sammelt und Lösungsansätze entwickelt, die den Rat unserer Heimatstadt in die Lage versetzt gute und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Dabei ist es aus meiner Sicht für die Bürgerinnen und Bürger wichtig, dass der neue Bürgermeister auch inhaltlich Position bezieht. Diese Vorgehensweise haben viele von uns in den letzten Jahren beim amtierenden Bürgermeister vermisst.
Dies will ich als Ihr Bürgermeister ändern!

Werbung

Ich werde mich durch eine freundliche und menschliche Arbeitsweise auszeichnen. Ich verstehe den Bürgermeister als obersten Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger und für die zahlreichen Vereine und Unternehmen in unserer Stadt.
Ich werde mir ausreichend Zeit für ihre Anliegen nehmen.
Da ein Bürgermeister, der freundlich und menschlich auftritt mehr für Jülich erreicht!


Neben meinen persönlichen Rahmendaten und die Art und Weise wie ich das Bürgermeisteramt verstehe, möchte ich Ihnen in der gebotenen Kürze auch meine inhaltlichen Vorstellungen präsentieren.

Habe Sie bitte Verständnis, dass ich mich auf wenige, mir wichtige Punkte beschränke.

a) Verwaltung

Ich halte nichts von einfach gemacht Aussagen wie „ich strukturiere die Verwaltung neu“ oder „ich straffe die Verwaltung um Kosten einzusparen“.
Mein Ansatz als 1. Bürger dieser Stadt wird anders sein.
Ich möchte zuhören.
Ich möchte mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Gespräch kommen.
Ich möchte deren Nöte und Sorgen aber auch deren Ideen und Verbesserungsvorschläge aufnehmen.
Und ich bin davon überzeugt, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jülicher Verwaltung sich kreativ in eine Neuausrichtung der Verwaltung einbringen wollen.
Hier werde ich zuhören, mitnehmen und dann handeln!



b) Wirtschaftsförderung

Dass sich ein Bürgermeister für eine bedarfsgerechte Ausweisung von Gewerbegebieten einsetzt, setzte ich an dieser Stelle mal als Selbstverständlichkeit voraus.

Als Bürgermeister werde ich Ansprechpartner für den Jülicher Mittelstand sein. Ich stelle den Fortbestand von Unternehmen auf die gleiche Stufe wie mögliche Neuansiedlungen. Im Zuge des demographischen Wandels wird es für unsere Heimatstadt wichtig sein die Vielfalt an Unternehmen zu erhalten.
Hier werde ich nach dem Prinzip handeln:
„Bestand erhalten und bedarfsgerecht ausbauen“

c) Wohnen in Jülich

Als Bürgermeister von Jülich werde ich mich für eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Wohngebieten in allen Stadtteilen einsetzen. Ich werde ein Augenmerk drauf legen, das für jeden Geldbeutel was dabei ist.
Hierbei wird es größere und kleinere Grundstücke geben. In der Natur der Sache werden diese auch unterschiedlich viel kosten. Dabei müssen Angebot und Nachfrage in Einklang gebracht werden.


Neben möglichen Neubaugebieten, dürfen wir aber nicht den jetzt schon existierenden Bestand an schönen und erhaltenswerten Gebäuden vergessen. Die Verwaltung muss unbürokratischer Ansprechpartner für Sanierungen und Umbauten sein.
Hier werde ich nach dem gleichen Prinzip handeln wie in der Wirtschaft:
„Bestand erhalten und bedarfsgerecht ausbauen!“

d) Ehrenamt
Neben einer funktionieren Verwaltung ist für unsere Heimatstadt ein aktives Vereinsleben wichtig. In den zahlreichen Vereinen in unserer Innenstadt und in unseren Dörfern engagieren sich unzählige Bürgerinnen und Bürger für unser Gemeinwesen.
Besonders in der Jugend- und Seniorenarbeit wird in unserer Stadt großes ehrenamtliches Engagement gezeigt.
Durch den demographischen Wandel, aber auch durch gesetzliche Vorschriften, ist die Tätigkeit in den letzten Jahren nicht einfacher geworden.
Als Bürgermeister von Jülich möchte ich hier ein Zeichen setzten und im ersten Jahr meiner Amtszeit in allen Ortsteilen Vereinskonferenzen einberufen. Diese Konferenzen sollen dem Erfahrungsaustausch und der engen Kommunikation der Vereine mit der Verwaltung dienen.


Meine Damen und Herrn, sie sehen ich mache Ihnen heute Abend keine großen Versprechungen.
Ich werde keine vollmundigen Versprechen im Bezug zum Haushalt der Stadt Jülich machen, nur um hier ein paar Stimmen mehr zu erhaschen.
Der Haushalt ist wie er ist und ein neuer Bürgermeister wird keine Wunder bewirken können.

Ich gebe Ihnen heute Abend nur ein Versprechen!

Als Bürgermeister von Jülich werde ich Partner der Bürgerinnen und Bürger, der Vereine und der Wirtschaft sein.
Sie alle haben einen Anspruch auf mein offenes Ohr und meine Hilfe.
Denn ich verspreche nur das was ich halten kann, ehrlich und realistisch.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Zurück zum Artikel


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright