FH-Fotowettbewerb
Jülicher Studenten lieferten 14 Eindrücke von Stille
Von Arne Schenk [23.06.2010, 08.15 Uhr]
![]() Alexander Peters, Bhawesh Singh, Katharina Zocholl und Ning Feng (in Vertretung von Qi Zheng, von links) präsentieren die drei Gewinnerbilder des Fotowettbewerbs „Stille“ am Jülicher Campus. |
Stille ist der Zustand, bei dem kein Laut zu hören ist, schreibt der Duden. Wie aber setzt ein Fotograf Stille bildlich um? Diese Frage galt es jetzt beim Fotowettbewerb der Katholischen Studentengemeinde (KSG) Jülich zu lösen, zu dem die KSG Studenten am hiesigen Campus der Fachhochschule Aachen aufrief. 14 Teilnehmer fühlten sich angesprochen und reichten 54 Arbeiten ein.
Daraus die Gewinner zu küren, empfand die vierköpfige Jury, zu dem auch Pastoralreferent Alexander Peters gehörte, mitnichten als leichte Aufgabe. Mittels der Kriterien „Idee“, „Komposition“ und „technische Umsetzung“ gelang es aber schließlich, zehn Platzierte zu küren. Die am meisten gelungenen und einfallsreichsten Werke zum Thema“ erzielten die ersten drei, mit Sachpreisen prämierten Plätze: „Es wurden Orte gewählt, die normalerweise nicht stille Orte sind“, erklärte Alexander Peters.
So zeigt das Siegerfoto den verwaisten Computerraum im alten Hauptgebäude. In ihrer Begründung hob die Jury unter anderem das thematisierte Abgeschnittensein vom Internet sowie das Spiel mit Licht und Fläche in dem Schwarz-Weiß-Foto hervor. „Ich wollte etwas zeigen, was jeder Student kennt, womit sich alle identifizieren können“, erklärte die Preisträgerin Katharina Zocholl. „Aber niemand weiß, wie es dort abends aussieht.“
Die abschüssige Haubourdinstraße in Höhe des Friedhofs verschwindet im Nebel, auf den sich eine einzelne Person am rechten Gehweg hinbewegt. Dies ist das Motiv des Zweitplatzierten Bhawesh Singh. Diese „faszinierende Perspektive“, die „der Stille einen besonderen Ausdruck verleiht“, lobte die Jury. „Ich habe so lang gewartet, bis außer diesem Menschen niemand anderes in der Umgebung war“, erklärte der Fotograf. Das Motiv habe ihn gereizt, weil unklar sei, was sich im Nebel verbirgt. Beeinflusst habe ihn dazu der Horrorfilm „Silent Hill 2“, der dem Bild auch den Titel verlieh.
Die aparte Darstellung des illuminierten Jülicher Marktplatzes bei Dunkelheit errang der dritten Platz. „Die in der Nachtaufnahme klar eingefangenen Strukturen der Gebäude zeichnen die besondere Kunst dieser Fotografie aus“, urteilte die Jury über die Arbeit von Qi Zheng. Seinen Preis nahm in Abwesenheit des Urhebers dessen Freundin Ning Feng entgegen.
Die zehn bestplatzierten Bilder sind derzeit im Schaukasten neben der Mensa Academica im Hauptgebäude der FH in Jülich zu sehen. Zudem sind alle eingereichten Fotografien auf der Website www.ksg-juelich.de zu besichtigen. Eine Strecke von ausgewählten Bildern soll demnächst am neuen Campus den Weg zum „Raum der Stille“ bahnen.
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