Ein Zacken des Pilgersterns leuchtet in Jülich
Von tee [17.06.2010, 09.19 Uhr]
Da strahlte die Sonne mit den Pilgern um die Wette: Jülich war einer der Anlaufpunkte der Sternwanderung, die bis September gen Santiago de Compostela strebt. 21 der insgesamt 5000 Kilometer legten die rund 20 Jülicher Pilger unter Beteiligung des Sales-Stammes der Georgs-Pfadfinderschaft zurück.
![]() Stabübergabe: Der Erkelenzer Wilhelm Pflipsen übergab ihn an Hildegard Pott. |
Immer dann, wenn der Namenstag des Heiligen Jakobus auf einen Sonntag fällt, wird im spanischen Santiago de Compostela, der Ruhestätte des Apostels und Ziel der Jakobspilger, das „Heiliges Compostelanisches Jahre“ gefeiert. Doch nicht nur in Spanien finden Feierlichkeiten zu Ehren des Apostels statt. Die europäischen Jakobspilger vereinen sich und tragen derzeit gemeinsam Pilgerstäbe und „goldene Bücher“ auf den Hauptrouten der Jakobspilger durch ganz Europa nach Spanien.
Diese Pilgerstaffel, unter dem Namen „Europa Compostela“ im Heiligen Jahr 2004 ins Leben gerufen, wird dieses Jahr erneut von den französischen Jakobusvereinigungen und unter der Mithilfe von zahlreichen Jakobusgesellschaften in ganz Europa organisiert. Allein in Deutschland werden auf sieben Wegen über 5000 km zurückgelegt. Den Sternenlauf durch Deutschland koordiniert die Deutsche St. Jakobusgesellschaft. In Jülich hatte die Aufgabe Hildegard Pott übernommen.
![]() Abmarsch im Schatten der Propsteikirche |
Bourdons heißen die Pilgerstäbe, die seit Ende April aus Skandinavien, Benelux und Polen etappenweise weitergereicht werden. Jeweils rund 20 Kilometer weit voneinander entfernt sind die Teilziele. Die Route vier, von Polen kommend über Jülich, St. Jöris und Aachen in die Niederlande, ist eine von sieben deutschen Sternpilgerrouten, die in 222 Tagesetappen 5000 Kilometer zurücklegen
Stab 4 wechselte in Jülich von der Hand des Erkelenzers Willi Pflipsen in die Hand von Hildegard Pott, die die Route bis St. Jöris koordiniert hat. In der Propsteikirche empfingen die Jülicher die Staffelläufer und luden sie anschließend zu einem zünftigen Mahl mit Griebenschmalzbrot und Wasser oder eisgekühltem Rosé zur Stärkung in die Christinastube.
Hier wurde auch das Goldene Buch „beschriftet“, das den Verlauf der Pilgerfahrt dokumentiert und die Wünsche, Sorgen und Bitten aufnimmt. Amtlicherseits übernahm Margarete Esser-Farber, stellvertretende Bürgermeisterin, das „Stempeln“. Sie selbst sei auch schon gepilgert und habe es als erfüllend empfunden. Die Vize-Bürgermeisterin betonte, wie tief sie das Leitwort der Pilger beeindrucke: „Lasst uns mit unserer Erde und ihren Menschen solidarisch sein". Während sei für die Stadt ein Grußwort in das Pilgerbuch einschrieb, trug Hildegard Pott das Grußwort des Landrates vor.
Wenn zuletzt alle Pilgerstäbe auf dem „Camino francés“ vereint getragen werden, ist am Samstag, 18. September, die Ankunft der Pilger in der Kathedrale von Santiago de Compostela vorgesehen.
Die Stäbe und die Bücher werden später im Museum der Kathedrale von Le Puy ausgestellt, wo bereits die Bourdons und Schriftstücke von 2004 einen Platz gefunden haben.
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