Aus dem Polizeibericht

15-jähriger in Barmen auf Münchhausens Spuren
Von Redaktion [30.04.2010, 21.00 Uhr]

All seine Phantasie nützte dem 15-jährigen Kradfahrer nichts: Erst gab er, wie dem Pressebericht zu entnehmen, bei einem Unfall in Barmen falsche Personalien an, dann erklärte er seinen Eltern, sein Kennzeichen - das nämlich der Unfallgegner notiert hatte - sei gestohlen worden, die dann unrechtmäßig Anzeige erstatteten. Aufgeflogen ist der "Münchenhausen" dennoch.

Zu schnell unterwegs war nach Ansicht eines 52 Jahre alten Autofahrers der 15-jährige Kradfahrer aus der Franz-von-Sales Straße am Gymasium Haus Overbach gekommen und so kam es zum Zusammenstoß. Der geschätzte Sachschaden: Etwa 1000 Euro. Beim Personalienaustausch war der Jugendliche dann sehr findig. Nach einigen plausibel erscheinenden Ausflüchten, warum seine Eltern derzeit nicht erreichbar seien und weshalb er keine Ausweisdokumente bei sich führe, notierte er auf Bitten des 52-Jährigen seine kompletten Personalien auf einem Zettel und verabschiedete sich dann.

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Zu Hause berichtete er seiner Mutter, dass Unbekannte an der Schule von seinem Kraftrad das Kennzeichenschild entwendet hätten, woraufhin die Erziehungsberechtigte den Diebstahl anzeigte und ein neues Versicherungskennzeichen für ihren Filius besorgte.

Nachdem dem 52-Jährigen klar wurde, dass der am Unfall beteiligte Jugendliche ihm Fantasiepersonalien mitgeteilt hatte, erstattete er Anzeige wegen Unfallflucht. Der polizeiliche Sachbearbeiter ermittelte anhand des vom Geschädigten notierten Kennzeichens und konfrontierte am Donnerstag den angeblich bestohlenen 15-Jährigen mit dem Sachverhalt. Nach anfänglichem Leugnen räumte der in Bedburg wohnhafte Jugendliche seine Unfallbeteiligung und das Vortäuschen des Kennzeichendiebstahls schließlich ein.

Die Polizei hat ein Strafverfahren gegen den Minderjährigen eingeleitet und wird jetzt auch eine Untersuchung des Zweirades hinsichtlich technischer Veränderungen durchführen.


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