Kleinere Kommunen zeigten großes Interesse

Düren: Erfolgreicher Workshop zur Familienförderung
Von Redaktion [14.05.2009, 08.27 Uhr]

Wie kann die Familienförderung in kleineren Kommunen gestärkt werden? Mit dieser Frage befasste sich ein Workshop, den das Informations- und Qualifizierungszentrum für Kommunen (IQZ) im Auftrag des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration im Kreishaus in Düren angeboten hat. Eingeladen war die Leitungsebene der kleineren Kommunen aus dem Regierungsbezirk Köln. 23 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, sich zu informieren und sich auszutauschen.

Nach der Begrüßung durch Kreisdirektor Georg Beyß stellte Eva-Marie Frings, Leiterin des Referates Kommunale Familienpolitik, die Aktivitäten des nordrhein-westfälischen Familienmi-nisteriums vor. Einen Überblick über die Herausforderungen an kommunale Familienpolitik in kleineren Kommunen gab Dr. Angelika Engelbert. Sie machte deutlich, dass die Ausgangssi-tuation in jeder Kommune anders ist. Um einen „Blindflug“ zu vermeiden, sei eine gute Daten-grundlage hilfreich, die etwa durch eine Familienberichterstattung geschaffen werden kann.

Auf besonderes Interesse stieß die Präsentation von Beispielen guter Praxis. Die Vielfalt der familienpolitischen Ansätze im Kreis Düren stellte Elke Ricken-Melchert, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, vor. So ist zum Beispiel in den Kindertageseinrichtungen im Zuständig-keitsbereich des Kreisjugendamtes Düren das erste Besuchsjahr beitragsfrei.

Über strategisches Management und damit zusammenhängende notwendige Veränderungen in der Verwaltungsausrichtung diskutierte eine der Arbeitsgruppe. Ist- und Soll-Zustand wurden beschrieben.

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Vor allem die Einführung einer durch Offenheit und Vertrauen geprägten Kommunikationskultur innerhalb der Verwaltung wurde als ein möglicher Ansatzpunkt zur Veränderung genannt. Überzeugungsarbeit durch die Verwaltungsspitze und eine gute Mitarbeiterförderung und –entwicklung können aus Sicht der Teilnehmenden dazu beitragen, dass eine strategische Orientierung der Familienpolitik voran gebracht und die Familienfreundlichkeit vor Ort gestärkt wird.

Ein zweiter Themenkomplex war die Förderung und sinnvolle Einbeziehung ehrenamtlichen Engagements. In einer zweiten Arbeitsgruppe ergab sich als ein Problempunkt der Ist-Analyse, dass bei der Verwaltung häufig ein hoher Arbeitsaufwand bei der Umsetzung der gemeinsam mit den Ehrenamtlichen geplanten Maßnahmen verbleibt. Dies – so die Sicht in der Arbeitsgruppe – ist auch darauf zurückzuführen, dass das Vereinswesen nur wenig struktu-riert ist und dass unklare gegenseitige Erwartungen und Vorstellungen zur Ressourcenlage vorhanden sind. Als mögliche Schritte zur Lösung wurden die Schaffung einer Vertrauensbasis etwa durch Einzelgespräche zwischen Verwaltung und Verein, die zusammenfassende Bestandsaufnahme sowie Gruppengespräche zur Koordination und zur Vermeidung von Konkurrenzen genannt.

„Mir war gar nicht bewusst, was wir alles bei uns im familienpolitischen Bereich bereits haben. Da sehe ich jetzt deutlich klarer“. So lautete die abschließende Rückmeldung eines Teilnehmers, der sich die Runde größtenteils anschließen konnte.


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