Ansprache zur Präsentation KunterbuntKunst
Von Kirsten Müller-Lehnen

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der beiden Vereine, liebe Eltern und Großeltern der Villa Kunterbunt, liebe Kinder,

Kirsten Müller-Lehnen bei der Ansprache zum Projekt KunterbuntKunst.

Kirsten Müller-Lehnen bei der Ansprache zum Projekt KunterbuntKunst.

heute ist ein großer Tag, ein Tag der Kinder und der Kunst. Ein Tag, an dem wir im Kunsttempel Jülichs, dem Hexenturm, präsentieren, was wir im letzten Jahr gemacht haben.
Begonnen hat das Jahresprojekt KunterbuntKUNST nach den Sommerferien 2006.

Der Vorlauf dazu begann jedoch viel früher:

Die Idee der Jugendförderung im Bereich der Kunst wurde bereits in der Hauptversammlung des Kunstvereins 2005 diskutiert und befürwortet.
Als wir von der Stadt Jülich zur Mitwirkung beim Mädchentag 2005 angefragt wurden, entwickelten Mitglieder, die gleichzeitig Kunstlehrerinnen am Mädchengymnasium sind, gemeinsam mit mir die Idee, vor dem alten Rathaus mit 4 Klassen Kunstinseln zu erarbeiten. Diese Inseln und von Mitgliedern des Kunstvereins gestiftete Bilder wurden versteigert und das Geld in einen Fonds überführt, mit dem der Grundstock zur Jugendförderung gelegt werden sollte. An der erstn Aktion waren Teresa Canovas, Gertrud Kraft und Dorothee Kober beteiligt.

Danach entstand die Idee, nicht nur zu speziellen Anlässen tätig zu werden, sondern einen Kooperationsparter zu suchen, um einen Gestaltungsrahmen für ein Jahresprojekt zu entwickeln.

Gespräche mit der Villa Kunterbunt wurden geführt, die als Träger eines integrativen Schülerhortes insbesondere deswegen in Frage kommt, weil hier behinderte und nicht behinderte Kinder aus unterschiedlichen Schulen altersgemischt angesprochen werden können,

Das passte insofern prima, als auch die Villa Interesse hatte, freischaffende Künstler und Künstlerinnen zu befragen, ob sie sich für eine begrenzte Zeit zur Verfügung stellen, in der sie mit den Kindern im offenen Ganztagsbereich arbeiten.

3 Monate später, in Juni 2006, starteten wir den Auftakt: die Aktion KunterbuntKUNST zum Zitadellenfest. Es entstanden ein Intarsienteppich aus Zuckertüten und zwei Säulen, die den Eingang für das Brautpaar der Jülicher Hochzeit bildeten. Beteiligt waren Teresa Canovas und Beatrix von Bock.

Im Anschluss daran begann das eigentliche Jahresprojekt. Die ersten Künstler waren Michael Küpper, Marcel Patrice Soyer in Zusammenarbeit mit Maria Krämer. Das war gleich nach den Sommerferien, lief eine ganze Woche im Innen- und im Außenbereich und fand seinen Abschluss beim Elterncafe der Villa. Thema: freie Malerei.

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Diese Woche war für beide Seiten wie eine Initialzündung: überall begeisterte Gesichter. Der Wunsch nach Atelierbesuchen kam auf und Michael Küpper hat sich nicht lange bitten lassen, er hat eingeladen. Kinder mit der Arbeit von Künstlern vertraut zu machen, ist am eigenen Arbeitsplatz besonders gut möglich. Im Februar 2007 machten kleine Gruppen bei ihm im Atelier Druckgraphik.

In unserer Planung waren wir von 3 – 4 Einheiten pro Jahr ausgegangen. Deshalb freuten wir uns, als auch Mirjana Stein-Arsic eine Zusage machte, in das Jahresprojekt einzusteigen. Gemeinsam mit Milena Wolf gestaltete sie im März 2007 in der Villa Styrine Drucke, an denen sich auch Kinder beteiligten, die vorher nie mit diesen Werkzeugen Umgang gehabt hatten. Von der besonderen Ästhetik dieser Technik, in der Mirjana Stein-Arsic viel Erfahrung hat, können Sie sich hier überzeugen.

2007 ist auch insofern unser Erfolgsjahr, als die Beispiele, die bei der Hauptversammlung des Kunstvereins gezeigt wurden, offensichtlich Mut machten, und sich eine weitere Gruppe unter der Leitung von Christel Jäschke zusammenfand. Ursula Lesaar und Irmgard Sieberichs waren zur Unterstützung bereit und somit wuchs die Projektwoche Textilkunst, die in den Herbstferien 2007 durchgeführt wurde.

Das erste Jahr, das Jahr der Pilotphase, ist vorbei.
Künstlerinnen wie Susanne Renker und Karin Uhlenbruck sind schon vorgemerkt. Rosy Küpper würde mit den Kindern Buchbinden.
KunterbuntKUNST kann also weiter gedeihen.

Heute bin ich hier, um Dank zu sagen. Den Kindern, die sich vertieft haben und wunderbare Kunstwerke erarbeiteten, die sie anschauen können, den Eltern, die sich auf dieses Experiment einließen, der Leitung der Villa, Monika Langthaler und ihren Mitarbeiterinnen, insbesondere Christel Jambor, die viel Arbeit investierten, immer mit dabei waren und zur Gestaltung beitrugen und den erwachsenen Künstlern und Helferinnen, die anleiteten und mit ihrer Freude am Beruf den Funken überspringen ließen.

Kooperation, unentgeltliche Arbeit, Sammlungen für das Material, viel Liebe, das alles hier aufzubauen, damit kann man schon stolz in die Öffentlichkeit gehen.
Wir wünschen uns, dass unsere Freude ansteckend ist. Ansteckend für Die Eltern, die die Arbeiten ihrer Kinder mit anderen Augen sehen werden, für die Kinder, die sich in vielen Jahren, wenn sie als Erwachsene den Hexenturm besuchen, sich erinnern. „Da habe ich auch schon ausgestellt, da war ich noch sooooo klein“ und ansteckend für alle, die Kindern Kunst nahe bringen, weil sie ein Stück von dem einfangen können, was sie auch mal waren:
spontan, unbefangen, drauf los, ohne die Schere im Kopf.

So ist KUNST nicht Gegenstand, sondern Erlebnis.


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