Zahl aus Jülich
Schuldner als „statistischer Wert“
Von Dorothée Schenk
549 Haushalte hat die Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Jülich im statischen Jahr 2004 betreut. Neu hinzu gekommen sind 242 Fälle. Am stärksten betroffen Familien (229 Beratungen), gefolgt aber weit abgeschlagen von ledigen (87) und geschiedenen (81).
Es sind meist Menschen zwischen 30 und 50 Jahren, die zur Schuldnerberatung kommen. Jugendliche unter 20 Jahren haben sich mit fünf Klienten in verschwindend geringer Zahl bei der Beratungsstelle gemeldet. Zwischen 10.000 und 50.000 Euro liegen die Verbindlichkeiten, die bei den Überschuldeten aufgelaufen sind. Meist sind es bis zu fünf Gläubiger, die ihre Forderungen geltend machen, das gilt für 300 Klienten. Meist handelt es sich bei diesen Gläubigern um Banken, Verischerungen, Anbietern von Telekommunikationsdienstleistungen und Versandhandel.
Kreisweit nahm die Zahl der Beratungsfälle in den vergangenen zehn Jahren dramatisch zu: Von unter 400 Fällen stiegen sie auf 1530 Klienten im Jahr 2004.
Aus den Beratungserfolgen geht hervor, dass in über 26 Prozent der Fälle sich der private Haushalt stabiliserte , indem die Zahlungen an die tatsächliche Zahlungsfähigkeit angepasst wurden. Damit war ein Ende der Überschuldungsspirale erreicht. Das Insolvenzgericht hat außerdem für 140 Klienten im Kreis Düren die Restschuldbefreiung angekündigt. Das Ziel Schuldenfreiheit ist damit in erreichbare Nähe gerückt.
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Die Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Jülich hat ihren Sitz in der Schirmerstraße 1, Tel. 02461-97560. Kontakt ist auch via Email möglich über diakonie@diakonie-juelich.de
Im Rahmen der Aktionswoche werden von Schuldnerberatungsstellen bundesweit Gespräche mit Betroffenen geführt. Geplant ist eine Dokumentation aller eingegangenen Interviews. Erste Interviews stehen im Netz unter www.der-mensch-hinter-den-schulden.de.
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